Dienstag, 9. November 2010

DIE THULEGESELLSCHAFT

Von Miguel Serrano

Wie ist John Dee der Gedanke an Thule gekommen? Sicher durch einige klassische Texte aus seiner bedeutenden Bibliothek. Aber auch durch den Spiegel der Prinzessin Papan, wie ein Befehl. Jener dunkle Stein muß von den Schwingungen, Träumen und Visionen Papans durchdrungen gewesen sein. Sie, die Tochter von Tule, Tola oder Tolan. Papan, die Hyperboreerin, Nachfahrin einer frühen Rasse des nordischen Extrems, nun vom Eise bedeckt. Was die Auffassung der Eingänge und Ausgänge zu einer anderen Dimension und zur Hohlen Erde betrifft, so wird John Dee sie direkt von jenem "Engel" erhalten haben, der zu ihm in der Runischen Sprache des Baumes gesprochen hat und die er die Enochsche nannte. Sie gehörte auch zu seiner persönlichen Entdeckung, die er durch seine mathematischen Berechnungen erhielt, worin er um Jahrhunderte voraus war. Einer nicht euklidischen, nicht jüdischen Mathematik,    sondern    einer    archetypischen,    pythagoreischen,    orphischen.    Eine synchronistische, akausale Mathematik.  John Dee suchte den Eintritt im Norden, beinahe zur gleichen Zeit als ein anderer alchimistischer Magier den Eingang im Süden suchte: der geniale Kosmograph Pedro Sarmiento de Gamboa. Von einem Pol zum anderen Pol, wie Vergil sagen würde. Und beide würden in einer Katastrophe enden, Opfer einer erbitterten Verfolgung sein, weil sie von dem Feind entdeckt worden waren.

Es ist nicht verwunderlich, daß das Unternehmen, das John Dee nicht zu Ende führen, ja, nicht einmal beginnen konnte, nach Jahrhunderten von anderen Männern und anderen Organisationen weitergeführt würde. Der Gedanke der Rückkehr nach Thule ist sehr alt und gehört zur mythisch-nordischpolaren Erbmasse, zum arischen Blut, in der Seele der Exilierten, die den großen Auszug antreten, ist die Sehnsucht nach der Rückkehr stark ausgeprägt. Apollo kehrte alle neunzehn Jahre nach Hyperborea zurück, um zu verjüngen. Vierhundert Jahre vor unserer Zeitrechnung suchte Pytheas das Letzte Thule. Wir wissen nicht, ob er es gefunden hat, weil seine Schriften, wie immer, verschwunden sind.

Ob der Spiegel von Papan in Deutschland, oder in Prag bewahrt wurde, ist ein gut gehütetes Geheimnis. Wahr ist, daß der Thule-Orden, die Thulegesellschaft, das Thema der Rückkehr nach Hyperborea in einem mythisch-symbolischen Sinn eines inneren und auch äußeren Synchronismus wieder aufnahm, auf der Suche nach den Eingängen und Ausgängen der Galaxie.

In "Das Goldene Band" haben wir uns beiläufig auf diese bedeutende deutsche esoterische Organisation mit Sitz in München und Filiale des Germanen-Ordens bezogen. Ihr gehörten Rudolf Hess, Alfred Rosenberg und Dietrich Eckart an. Daß der Thule-Orden für die Schaffung des esoterischen Hitlerismus, besonders der SS, verantwortlich ist, wird dadurch bewiesen, daß das Hoheitszeichen, das beide verwenden, dasselbe ist: Das Swastika Levógira, das der Wiederkehr nach Hyperborea und das entgegengesetzt der Bewegung der Erde des Kali-Yuga kreist. Vor der Katastrophe, die das polare Hyperborea überflutete, kreiste die Erde in derselben Richtung wie dieses Swastika. Auch der Dolch des Sinnbildes der Thulegesellschaft ist zunächst derselbe der SA und später der SS.

Beinahe alle Entscheidungen, die zu Anfand des nationalsozialistischen Aufbaues und bei der Machtübernahme durch Hitler getroffen wurden, mögen von der Thulegesellschaft angeordnet worden sein. Darunter die Niederschlagung der SA., die völlig aus dem esoterischen Plan ausgeschieden war, um sich in ein "Volksheer" im Stile eines revolutionistischen Maoismus, wie wir heute sagen würden, zu verwandeln. Der Sinnspruch auf dem Dolch der SA lautete: "Alles für Deutschland" und befand sich den Zielen des Germanenordens sehr nahe. Mit der Niederschlagung der SA, konnte man der SS Auftrieb geben, die dazu überging, eine esoterische Organisation von "eingeweihten Priester-Kriegern" zu werden. Ich denke, daß jene Männer in Zivilkleidung, die nicht wünschten, daß ihr Gesicht auf den Fotografien von Wewelsburg zu erkennen sei, sehr gut einweihende Abgeordnete der Thulegesellschaft waren, die in besonderer Mission im Schlosse des Schwarzen Ordens weilten.

Ein ziemlich wichtiges Anzeichen für das, was die esoterische Einweisung in Wewelsburg war, erläutert uns der Fall von Otto Rahn. Vergleichen wir seine beiden Bücher "Der Kreuzzug gegen den Gral", geschrieben vor seiner Mitgliedschaft in der SS, und "Luzifers Hofgesind", geschrieben nach seiner Aufnahme in derselben. Im ersten Buch gibt es überhaupt nichts, was auf eine hyperboreische Hitlersche Weltanschauung hinweisen könnte, nicht einmal eine Erwähnung der Juden. Wir sahen schon, daß Luzifer hier in seinem überlieferten christlichen Aspekt als bösartiger, aufsässiger Engel behandelt wird. Im zweiten Buch ist alles anders, bis zu dem Extrem, daß selbst sein Titel eine luziferische Begeisterung und Beanspruchung ist. In jenen Jahren hielt Otto Rahn in Dortmund, im "Dietrich Eckart- Verein", einen Vortrag vor der SS über seine neue Auffassung von Luzifer, wobei er einige Absätze aus seinem in Arbeit befindlichen Werk "Luzifers Hofgesind" vorlas. Er erzählte von seinem Suchen nach dem Gral im Land der Albigenser und stellte Luzifer als den Träger des Lichtes, Luci-Bel, dar, wie ihn die katharischen Puros nannten. So hat Rahn sich zum Anhänger Luzifers und zum Gegner des Vatikanischen Roms und des Judentums Jehovas geläutert.

Sein neues Buch wird zur Reise durch die Jahrhunderte und Europa werden, auf der Suche nach den Anhängern Luzifers, immer in Richtung des Swastika Levógira bis nach Island, Land der Edda, mit dem Versuch, sich, wie Pytheas, der Letzten Thule zu nähern. Somit ist es die physische und geistige Reise der symbolischen und synchronistischen Wiederkehr.

Aber dies alles erschien bei Otto Rahn wie gerade eben erst gelernt, so als ob es noch nicht in Fleisch und Blut übergegangen sei. Er war nicht in Wewelsburg eingeweiht worden, Man hatte ihm nur den theoretischen und mythischen Rahmen gegeben. Soviel, um uns als wichtigen Hinweis zu dienen, wie man die Angelegenheit im Esoterischen Hitlerismus führt. Luzifer an sich wurde unter seinem jüdischen oder verjudeten Namen nur deswegen weiter so genannt, um bei den durch Jahre von der jüdisch-christlichen Mythologie bearbeiteten SS- Schülern den erforderlichen Schock zu erzeugen. Man hatte versucht, alles ins Gegenteil zu verkehren. Doch Luzifer war Phosphor und war Venus, der Morgenstern, Oiyehue. Er war auch Wotan, Baldur und Quetzalcóatl, der Lehrmeister der Priesterin Papan.

Welches ist letztlich der Ursprung der Thulegesellschaft, ihre esoterische Herkunft? Zweifellos die große germanische Mythologie, die Wissenschaft der Runen, eine seit den Zeiten Hyperboreas verlorene Kenntnis. Deswegen würde die Einweihung in einer Rückreise mit dem Swastika Levógira zur Letzten Thule, synchronistisch nach innen und außen, bestehen. Der Thule-Orden wartete schon seit langer Zeit auf den Großen Führer aller Arier, der erscheinen mußte. Er gebrauchte den mystischen und überlieferten Ausdruck Führer für den Avatar. Wenn dieser gekommen sei, würde die Thulegesellschaft ihn anerkennen, würde ihm helfen, sich in Deutschland fest an der Macht einzurichten, um dann sofort zu verschwinden, ihre Mission als erfüllt ansehend. Wir sahen, als Hitler in die Reichskanzlei kam, verließ der Direktor des Thule-Ordens, von Sebottendorff, Deutschland in Richtung Türkei, wo er nach dem Ende des Krieges auf mysteriöse Weise ums Leben kam.

Als Nachfolger der Thulegesellschaft wurde der Schwarze Totenkopf-Orden der SS ausersehen, seine höchsten Eingeweihten werden die rassische Blut-Einweihung geerbt und mittels eigener Nachforschungen im Ahnenerbe vervollständigt haben.

In meinem Buch "Die Nichtvorhandene Blume" trage ich mit einem Indiz dazu bei, was diese Art der Einweihung hätte sein können, die versucht, die Stimme des schlafenden Blutes zu wecken, um innerhalb des Kreises das Gedächtnis und die Minne wieder aufleben zu lassen. Von da aus traten die Erwählten, die Vîras, hervor, den Eingang zu der Stadt der Cäsaren, Paititi, Elellin, zu suchen. In jene andere Dimension tretend, haben sie den synchronistischen Kampf in den Zwei Welten - mit den Zwei Schwertern - gegen den Feind beginnen können.

Es ist natürlich, daß die Thulegesellschaft eine Niederlassung im Engelland von John Dee begründete. Er glaubte, daß es möglich sei, auch dort die Minne wiederherzustellen, das Gedächtnis des Blutes wieder aufleben zu lassen. So entstand Golden Dawn, "Die Goldene Morgendämmerung". Sehr bald wurde diese von unerwünschten Elementen, wie Aleister Crowley, einigen Juden der Familie Bergson und anderen, unterwandert. Jedoch, die esoterischen Hitleristen glaubten, daß es möglich sein könnte, zusammen zu arbeiten, um das große Unternehmen zu beginnen, das Imperium der Zwei Welten zu errichten.

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