Freitag, 7. Mai 2010

Ulrich von der Vogelweide und der Begriff des Zucht.


Was Menschheit! Wir sind keine Menschheit oder Menschheiten in dem Sinne eines Gegensatzes zur Gottheit oder zu Gottheiten, sondern sind selber die Gottheit, die Gottheiten; das wußten sehr wohl die Alten noch durch ihre Sprache, denn Man war nicht bloß der Mann, sondern auch Gott, und alle lebenden Wesen, so daß das Wort Man-isk aus dem Mann erwachsen heißt, was heute zu Menisco = Mensch zusammengeschmolzen ist; Manask = Mensch heißt eigentlich der aus Gott Gewachsene, der aus Gott Geborene. So lehrt uns die Sprache alle Wahrheiten verkünden. Sagt nicht auch der Jünger Johannes: „Wißt ihr nicht, daß ihr Götter seid?“ — Unser menschliches begrenztes Leben ist nur ein uns auferlegter, bald vorübergehender Zustand. Wir können nicht umhin, das mißverständliche Wort Menschheit weiterzubenutzen, verstehen aber darunter die Gesamtheit der im menschlichen Bewußtsein lebenden Gottheiten und „Man“heiten.

Sollen wir nicht doch die Menschheit lieben? Nein. — Weil wir den Menschen, den Einzelnen, Einzigen, Schönen, Guten und Starken, den Goten lieben. Die Menschen, die Menschheit ganz insgesamt lieben, heißt dem Menschen wenig Ehre antun, denn „Menschheit“ ist zu sehr etwas Unwirkliches und wir müssen ihr jede Unzulänglichkeit zuerkennen. Dieses Streben und Drängen nach einer Untiefe, dem flächigen Begriff Menschheit, ist „menschlich — allzu menschlich“. Wo der „Jote“ den „Goten“ in die Tiefe graben sieht, verschüttet er ihn in seiner Grube, wenn er kann.

Der Streit der Meinungen hört nie auf, weil die Menschen so verschieden geartet sind. Diese Ansicht ist ganz richtig und tief begründet und straft die Irrlehre von der Gleichheit von allem, was Menschenantlitz trägt, Lügen. Man zieht aber daraus den falschen Schluß, als ob es deshalb nie eine allgemeine gültige Meinung geben könne, eine Meinung, die Wahrheit wäre. Dem ist nicht so. Es gibt Erkenntnisse, die nicht jedermann zugänglich sind, auch wenn sie mit der größten Mühe gelehrt und mit dem besten Willen aufgenommen würden. Vieles bleibt den meisten unfaßbar. So eine letzte arische Weisheit von der Vaterschaft Gottes, vom Eins-Sein mit dem Vater, also selbst Gott sein und Gottes Sohn, vom Gotte in Allem und Allem im Gott. Von der Unfähigkeit der Massen zu dieser Auffassung leben alle Kirchen von jeher. Immer wieder haben Menschen von höchster Artung der Rasse dieses

Griechisches Vasenbild aus Cäre, 500 v. Chr. Ein zur Opferung bestimmter Arier befreit sich selbst

Wissen, das sie nicht für sich und die Artgleichen behielten, mit dem Tode bezahlen müssen. So hochfahrend es klingen mag: in dem niederen Teile der Menschheit lebt der göttliche Funke nur ganz schwach, als ob er sich einmal hätte teilen müssen. Es wird noch festgestellt werden, daß die niederen Rassen späte Bastarde zwischen den Götterrassen und Tieren sind. Die Natur „Gott“ hat nur eine Art „Götter“, Goten geschaffen: den asischen, arischen Menschen, wie alle „Heiligen Bücher“ überliefern. Die „Götter“ zeugten erst die „Menschen“ durch Sodomie, und es „reuete“ sie, wie die Genesis berichtet. Gott-Vater aber kann über seine „Götter“ nicht Reue haben, das muß man begreifen können!

Durch die weitere Vermischung aller Rassen und Völker erhoffen die Mächte der Finsternis die Auflösung alles höheren Menschentums in einem gleichförmigen Mittel- und Untermaß in geistiger und körperlicher Hinsicht. Dieses „großartige“, seit einigen Jahrtausenden von der bewußten Niederrassenführung (es könnte sogar unbewußt geschehen, aber es gibt Beweise für eine bewußte Zielsetzung genug) unverkannt und unerkannt verfolgte Ziel wird aber niemals erreicht werden, so sehr auch die Zustände der Gegenwart dieser Annahme widersprechen; weil die Natur nicht die Entartung will, sondern die Höherzüchtung, die Höherführung des Menschen mit allen Mitteln anstrebt. Zu dem Zeitpunkt, an dem der Welt-Bastard glaubt das Ziel erreicht zu haben, werden sich unter dem furchtbaren Druck und Zwang, den die Mischungsbestie ausübt, Kräfte göttlicher, goethischer, gotlicher Art entladen, die den Weg der Natur und damit des Göttlichen nach oben sich erzwingen, und heute sind diese Kräfte schon tätig in der arischen Weltbewegung.

Adel und gute Rasse sind sich darin ähnlich, daß sie lieber Könige im eigenen Kleinen bleiben als Knechte im fremden Großen werden. Darum überlassen sie so häufig kampflos die Herrschaft im Großen den Kleinen und Gemeinen, die in diesen Dingen nicht heikel sind. Heute hausen die wahrhaft Großen und Edlen heimlich in Winkeln, allerdings oft sehr beneidenswerten Winkeln, indessen alles menschliche Gewürm aus Neidhagens Geschlecht, bestenfalls aber ein unbegabter Durchschnitt am Steuer steht. Diese Mißstände, die zur allgemeinen Verpöbelung führen, sind nur durch ein Recht und eine Ordnung zu beseitigen, die einem Adel, aber aus Rasse, Führerrechte einräumt.

Rasse bedingt einen bestimmten Geist. Gedanken des Untermenschlichen müssen notgedrungen meinen Gedanken feindlich gegenüberstehen. Der Arier empfindet dessen Denken, Wollen und Begehren als feindlich, körperlich peinlich und lehnt solches auch ohne Urteil ab. Sie müssen ihm schädlich und darum unlieb sein. Er kann dann leicht seine Empfindung auf ihre Berechtigung durch eine verstandesmäßige Einstellung nachprüfen, und wird immer finden, daß das, was er erwogen und beurteilt hat, richtig ist. Ein Irrtum kommt für den nicht in Frage, der aus seinem Rassenerbe schöpft. Voraussetzung ist eine von allem Fremden unbeeinflußte Seelen- und Geistesverfassung. So muß irgendein Weltbetrug, der alle Jahre in anderer Form wiederkommt, den in seiner tiefen Rassensicherheit ruhenden Arier vollkommen unberührt lassen. Er sieht schon daran, wie alles Misch-Masch-Volk entzückt ist, daß sein Hochziel darunter leidet.

Unsere geistigen Güter drohen heute im Sumpfe des herrschenden Weltmischmasches zu versinken. Der frei und geistig arbeitende Arier als Künstler, Gelehrter oder Dichter verdient heute in einer Woche oft kaum das, was ein Maurer in einer Stunde. Die edelsten Erzeugnisse für die Wohlfahrt einer Volksgemeinschaft, die des Geistes, haben in einer Zeit des unaufhaltsamen rassischen Niedergangs keinen Wert mehr und finden darum auch keinen Preis. Aber es ist klar, daß uns keine wirtschaftlichen „Maßnahmen“ retten werden, sondern allein die Kraftsteigerungen unserer sittlichen und geistigen Bestrebungen können uns eine einigermaßen tröstliche Zukunft herbeiführen. Wie kann der einzelne dazu helfen, das schlimme Los unserer Dichter, Gelehrten und Künstler zu bessern? Indem jeder Gutsbesitzer und Landwirt, jeder Fabrikant oder Kaufherr, ein jeder andere auch, der über einen freien Raum in seinem Haus in der Stadt oder auf dem Lande verfügt, einen dieser Geistigen unseres Volkes für einige Tage, Wochen oder Monate zu sich zu Gast lädt und ihn dann an seine Freunde und Bekannten weiter empfiehlt.

Neunundneunzig vom Hundert aller Ehen sind unglücklich, weil sie ungleichrassig sind, und hier spielen auch geringe Unterschiede eine entscheidende Rolle. Wenn nach der griechischen Sage Mann und Weib Teile eines Ganzen aus einem früheren Entwicklungszeitalter sind, das noch eingeschlechtlich war, mann-weiblich, und daß nun die Liebe es ist, welche die Menschen zwingt, jenes abgetrennte Teil zur neuen Ergänzung zu suchen, dann muß man zugestehen, wie notwendig es wohl ist, daß Gleiches wieder zu Gleichem kommt, oder die Ursachen zu allen Unstimmigkeiten sind von vornherein gegeben. In Zeiten großer Reinrassigkeit waren die Ehen viel glücklicher, das Suchen und Finden war leichter. So ist auch die Sitte zu erklären, daß die Frau gegeben wurde, denn es war schwer, unter Artgleichen einen ungleichen Gatten zu finden, waren doch alle Brüder und Schwestern in einem viel wirklicheren Sinne als heute die Kinder einer Familie, die oft weit auseinanderstreben.

Die Edda singt darum:

Die Eine denn sei’s, die im Arme mir liegt Als ehelich Weib und als Schwester.

Die scheinbare Kühle der Gefühle in der Liebe im Altertum bei noch reinrassigen Völkern erklärt sich durch die nahe Rassenverwandtschaft der einzelnen Menschen, Männer und Frauen. Gleiche Rasse bedingt Einklang des Gefühls, der Gesinnung, der Artung, der Neigungen und des Wesens und erweckt Liebe, ohne die mehr oder minder tragikomischen Ausbrüche ungleich-gearteter Menschen, die sich über alle Verschiedenheiten hinweg, innere und äußere, vereinigt wissen wollen, sosehr das Unbewußte beider Teile dagegen warnt. Gleiches wird nur von Gleichem verstanden, sagt Pythagoras, der im 90. Jahre noch einmal heiratete.

Brautkauf, Brautlauf, Frauenraub, Verträge zwischen den beiderseitigen Eltern über rassisch gleichgeartete Kinder sind nicht so hart und rücksichtslos, wie sie uns heute erscheinen wollen. In Ehen auf solchen Voraussetzungen rassischer Zucht sammelt sich mehr Grundstoff zu wahrer Liebe als bei unseren Ehen von heute, die Miß-Ehen (das heißt ganz wörtlich Misch-Ehen) sind in rassigem und darum auch in sittlichem Betracht. Die durch wahllose und endlose Vermischungen erworbene innere Zerrissenheit macht den einzelnen schon von vornherein vollkommen unfähig zu einer glücklichen Gattenwahl. Die natürliche Triebwahl ist unter unseren heutigen Lebensbedingungen beinahe ganz unterdrückt und bei der Ungleichartigkeit der Suchenden und bei dem Mangel an Gleichrassigen wird für den Hochwertigen die Auswahl am schwierigsten. Allgemeine Verpöbelung durch Presse, Kirche und Schule begünstigt die Lüge von der Gleichheit alles dessen, was Menschenantlitz trägt, und vermehrt die unglückseligen Mischlinge mit allen ihren Zwiespälten und Mißklängen ins Millionenfältige.

Bei reiner Rasse empfinden alle gleich. Der Mann besitzt in der einen Frau die Rasse, also alle anderen Frauen zugleich. Begierde erwächst erst aus der Vermischung, weil dann kein Mann und kein Weib vollkommen sein Geschlecht und seine Rasse in sich vertritt. Reine Rasse liebt von selbst ohne Antrieb von außen. Es gibt hier kaum persönliche Unterschiede. Es ist der Zustand einer Glückseligkeit, es ist das „Paradies“ auf Erden. Saturnalien, Zucht der Kotinge, der „Götter“sprossen, bei den alten Germanen, Bacchanalien sind schwache Anklänge an eine ferne allgemeine Hoch-Zeit!

Sobald Rassebewußtsein erwacht oder wo es noch besteht, wird in einem Volke Zuchtwahl getrieben werden. Adel war immer gleichbedeutend mit höherer und reinerer Rasse, die planmäßig gezüchtet wurde. Die frühe Geschichte aller arischen Völker ist von diesem Gedanken gleich einem Naturgesetz beherrscht. Der Rassenadel kam frühe unter die Räder von Kirche und Staat. Was der „große“ Karl übrig ließ, ersetzte er durch Mischvolk aus den gallischen Provinzen. Später traten die Dienstmannen häufig an die Stelle des Adels.

Der Bauer verknechtete, als man ihm den Boden, der Gotteslehen war, nahm. Der Bauer aber ist der Ursprudel der arischen Menschheit. Er erhält heute noch Stadt und Land mit seinem Blute, seiner Nachkommenschaft. Gewiß ist er krank, angesteckt von dem allgemeinen Rassen- und Seelenzerfall. Aber mit ihm und durch ihn müssen wir die Erneuerung versuchen. Aus ihm wird die Erlösung kommen. Er muß herangeführt werden an die Quellen des Wissens, der Kultur und der Religion, er muß wieder ihr Verwahrer werden, denn er allein kann unsere Entwickelung vor tiefen und verhängnisvollen Irrtümern warnen, denen alle Teile des Volkes ausgesetzt sind, die sich irgendwie schon vom Boden haben abheben lassen. Wir verlieren unsere Kraft, wenn wir nicht mehr mit dem Boden in Berührung kommen, wie der Riese Antäus in der griechischen Sage, als ihm solches geschah.
Wir stehen vor einer Weltenwende. Geschichte will nicht verstanden sein im Rahmen der Geschehnisse eines oder zweier Jahrhunderte und beschränkt auf die Erlebnisse einiger Völkergruppen, sondern Geschichte kann nur begriffen werden in den großen Zusammenhängen im Leben ihrer Rassen über die Jahrtausende hinweg. Zwei Jahrtausende sind im Völkerleben ebensowenig als bei uns Jahre, Wochen oder auch nur ein Tag.

Der geniale, schöpferische Mensch ist nicht das Endergebnis einer langen Entwicklung bestimmter Geschlechterreihen und kein Endergebnis einer Menschheitsvervollkommnung, sondern ursprünglich Selbstverständlichkeit bei jedem einzelnen: Das zeigt die meist noch angedeutete Schöpferkraft des Kindes, seine zweifellos „geniale“ Ungebundenheit. Der heute herrschende sogenannte „Normalmensch“, der Durchschnitt, meistens Unterdurchschnitt, sind untrügliche Zeichen eingetretener Entartung. Seit einigen Millionen Jahren, seit dem Vorhandensein des arischen Goten (Aurignac-Rasse, um einen ungefähren „wissenschaftlichen“ Krückenanhalt zu geben) hat es keine Entwicklung irgendeiner vorausgesetzten, sehr zweifelhaften „Menschheit“ gegeben, sondern nur eine Herabentwicklung, eine Entartung des Goten durch seine Vermischung mit Tieren und Affen.

Die frühesten Einrichtungen der Arier, mit denen sie ihr Leben unter sich ordneten, ihre Lebensweise, ihre Gotteserkenntnis und Welterfahrung, wie sie Gottesdienst allein richtig auffaßten, nämlich dem Willen des Göttlichen durch ihr Wesen und in dem Wesen der Natur gerecht zu werden, das alles verlangt höchstentwickelte Seelen, Geister und Leiber. So ist es Tatsache, daß die am meisten Entarteten heute, die tierischsten der Menschen in der Zivilisation, in der Großstadthölle, in der „westlichen“ Bildung, im Schulzwang, im Beamtenstaat, im Zeichen des „Verkehrs“, in der erbärmlichen „Ordnung“ sich am wohlsten fühlen. Der Gote aber, der Reinrassige, oder Beinahe-Rein-Rassige sucht sich immer wieder einen der drei anständigen Berufe und Beschäftigungen aus: Lehr-, Wehr- oder Nährstand. Zum Lehrstand gehört der echte Priester, der Lehrer, der Künstler, der Entdecker, der Erfinder, der Arzt als Künstler, der Gelehrte, der Gottesmann ohne Pension und nicht mit der Überzeugung ums tägliche Brot. Zum Wehrstand gehört der Krieger in jeder Gestalt. Zum Nährstand gehört der Bauer, der auf freier Scholle, nicht in furchtbarer Bedrängnis, aus dem vollen wirtschaftet und sich und sein Gesinde auskömmlich ernährt. Allenfalls noch der Handwerker. Alle andern Berufe sind im tiefsten Verstande unanständig. Sie entspringen irgendwie der Entartung wirtschaftlicher und staatlicher Formen und stellen nur eine schlecht verhüllte Versklavung dar.

Kultur und Zivilisation, in beiden besteht ein gewisses Verhältnis zwischen Herrschenden und Dienenden, Herren und Sklaven. Man kann die Beobachtung machen und sie ist untrüglich, daß in echten Kulturen die rassisch Höheren der Bevölkerung die Herren sind, während in den Zivilisationen in alter und neuer Zeit die Menschenbestie herrscht und der edlere Rassenteil leidet.

Die „Kasten“ laufen heute noch deutlich erkennbar unter uns herum. Man hatte schon unter den meisten Ariern die Einteilung der Edlen, der Gemeinfreien und der Freigelassenen: der Priester, der Krieger, der Handwerker und der Händler. Zum „Händler“ gehört die Masse der „Tschandalen“, alle „Tag-löhner“ in Amt und Würden oder in der Fabrik, Zigeuner, Verbrecher. Nur mit dem Unterschied, daß die meisten ihren angeborenen, eingeborenen Beruf nicht mehr ausüben, weil alle rassische Ordnung in Staat und Volk aufgehoben ist, kaum einer mehr zu seinem Berufe kommt, der ihm schicksalgemäß zusteht. Nicht nur den Beruf bestimmte man früher aus dem Gestirnstand bei der Geburt, sondern man zeugte und empfing die Kinder unter der Leitung und Anweisung von sternkundigen Priestern, die dem Kinde die Eltern wählten und den Eltern das Kind. —

Mephistos und aller Teufel Pakte müssen mit Blut unterschrieben werden, wenn die Seele verkauft werden soll. Das heißt doch ganz klar, daß mit der Hingabe unseres Blutes durch Vermischung wir auch unsere Seele verkaufen an alle Teufelei des Niederrassentums.

So sich wünschen, wie man ist und nicht anders, beweist Gotterfülltheit, Zufriedenheit. Der „Jote“ empfindet niemals diese Selbstzufriedenheit, Selbstgenügsamkeit, sonst würden nicht alle Kirchen- und Untermenschen-Lehren uns einreden wollen, Gott sei außer uns, weil er eben nicht in ihnen ist.

Man wirft uns vor, wir redeten so unchristlich viel von Rasse und Religion in einem Atem. Aber mit Recht, denn nirgends fließt so eines aus dem anderen; wie Religion aus Rasse und Rasse aus Religion. Jeder bildet doch seinen Gott nach seinem Ebenbilde. Der Jote einen Joten, der Gote einen Goten, was dazwischen ist, ist auch von Übel.

Je arischer — desto „menschlich“ schöner ist ein Angesicht oder ein Leib. Ein Mongole hätte niemals das Vorbild zu einem Apollo von Belvedere werden können. Der Gedanke Mensch, Gottessohn, Arier, wurde nur einmal von der Schöpfung gedacht, gewollt und er wurde Gestalt im Goten. Alle anderen Rassen sind Erzeugnisse der wiederholten Vermischungen des Goten mit den „Tieren“ und solcher Bastarde mit Goten, Tieren und Halbtieren. Die Mongolen oder die Neger, die Australier sind so wenig eine ursprüngliche Rasse, so wenig wie sie ursprünglicher „Mensch“ sind. Sie alle sind erstarrte Verbastardierungen geworden, „Rassen“ von Rassenlosen, von denen die Australier, die Neuseeländer und die meisten Bewohner der Südsee Beispiele jüngerer Neubildungen sind, die Neger und die Mongolen jedoch alte Bastardierungen darstellen.

Menschen-Antiserum, gewonnen aus reinem arischen Blute, wurde zu verschiedenen Versuchen verwendet. Mit dem Blute des Mongolen vermischt, wirkte das Menschen-Antiserum fast gar nicht, bei dem Neger trübte sich das Blut wie ein ganz leichter Hauch, bei dem Mittelmeerländer zieht sich der Niederschlag wie ein Schleier über das Blut, bei dem Arier fällt es wie eine schwere große Wolke ins Blut, zehnmal so stark wie bei den anderen Versuchen. Eine ähnliche Gegenwirkung zeigte sich auch noch an einer ägyptischen Mumie von einem Alter von 5000 Jahren. Sie erwies den Toten zweifelsfrei als einen Arier.

Die Säugetiere sind insgesamt Vierfüßer. Der Arier in ganz besonderem Maße Zweihänder. Daher Mann = Man (altnordisch) — mannus = mensch und manus = Hand. Einer der etwas „begreift“, körperlich, aber auch geistig, manas = Vernunft (indisch), mens = Verstand (lat.), manna = göttliche Speise. Alle niederen Rassen nehmen gelegentlich und beim Handwerken auch gerne die Füße zu Hilfe.

Der Affe ist volkstümlich gesprochen ein Vierhänder, aber es handelt sich tatsächlich bei den „Hinterhänden“ anatomisch um zwei echte Füße. Ist hier nicht für eine berechtigte Vermutung Raum genug, daß der Affe, wie ja auch die meisten Forscher gerne zugeben werden, ein Mischungsergebnis ist zwischen Mensch und Tier und zwar zwischen einem hochentwickelten Menschen, dem Vor-Arier und irgendeinem Säugetier-Vorläufer. Die niederen Menschenrassen erweisen sich dadurch als wiederholte Vermischungen zwischen dem Arier und verschiedenen später entstandenen Bastardtypen aus Affe und Mensch.

Mir scheint in dem Wort homo im Gegensatz zu man = Hand und Geist (ar-man = Geist-mann, Sonnen-mann, Ar-mane) der Begriff der Mischung noch zu stecken. Sem, Ham und Japhet = simia, Häm-ling und Affe. Sie sind Nachkömmlinge Noahs, der selbst erst von den „Göttern“ erzeugt wurde und deshalb tierischen Anteil hat. Im Worte Ham stecken deutlich die Begriffe von hemmen, verschneiden, Häm-ling, häm-isch, Hämmer-ling = Teufel, Ham-pelmann = halber Mann; hampa (spanisch) = liederliches Gesindel, Hammel = verschnittener Widder, Hama-dryas = eine Affenart.
Sem ist klar = simia = Affe, auch halb: semi (Umkehrung: mis und mez = mischen).

Japhet = Affe, mögliche Ableitungen: Japan, Japs, Af-ganistan, wo der östliche Stamm übrigens Af-ridi genannt wird.

Für den Begriff der Mischung gibt es in Stammes- und Völkernamen überall gleichlautende, gleichklingende Worte. Auf Englisch heißt der Mischling, der Bastard, mongrel. Es ist dasselbe Wort wie Mongole. Spanisch: Mono = der Affe (Mann!), monesko = affenmäßig, aus dem Affen entstammt. Englisch: monkey = Affe, überall die Mischung andeutend. Daß hier auch das Wort für Essen: manger, französisch; mangiare italienisch, mit der Bedeutung Mischen in Beziehung steht, ist vollkommen selbstverständlich, denn beim Zeugen vermischen, vermengen, „essen“ sich die Geschlechter. „Essen“ war von jeher ein Geheimwort für Zeugen, sich vermischen. Als solches hat es auch Geltung in der Bibel, vor allen Dingen in der Schöpfungsgeschichte. Manger französisch; man-jar spanisch ist das deutsche Manschen, Mischen. Mestizo (spanisch) = Bastard; Mischling. Im Altperuanischen werden die Worte für Mensch und Affe kaum unterschieden: muisco und muiska; die Namen von zwei Affenarten klingen ebenfalls an: Mang-aben und Mak-aken. Französisch mesquin = boshaft; spanisch mez = halb, Umkehrung sim!, mezclar = mischen. In diesem Zusammenhange muß auch „Mausen“, „Mäuschen“ in ihren mundartlichen Bedeutungen in bezug auf das „Mischen“ erwähnt werden. Mit „Mäuschen“ bezeichnet der „Kavalier“ das „unebenbürtige“ Verhältnis.

Durch Vermischung, Vermanschung vermehren wir nur das Chaos, den Schmerz, den ewigen Streit und die Unruhe, den Zwiespalt, im Gegensatz zur Geschlossenheit. Die Befriedigung der Menschheit ist nur möglich durch die Führung zur reinen Rasse, meinetwegen auch zu reinen Rassen, obwohl es im engeren Betracht des Wortsinnes und der Erkenntnis nur eine reine Rasse gibt, rata, altnordisch, eine radix, eine Wurzel. Die Natur widerstrebt eigentlich jeder Vermischung. Falls sie nicht zu dauernder weiterer Mischung künstlich gezwungen wird, entmischt sie sich ganz von selbst, entspaltet wieder die Mischung in ihre Ur-teile und deutet damit an, daß sie die Verköterung, die Vermanschung, die Vermischung ablehnt, nicht will.

Rata: „Rata“ ist altnordisch die „Wurzel“, die Ur-Springwurzel, die Allraune, mit der Wotan den Dichtermet erbohrt, das heißt sich Lebenserkenntnis holt, die das Geheimnis löst alles Seins.
Die Menschen von heute werden sich nicht dadurch in einer gewissen Hinsicht ähnlicher, gleicher, weil sie alle besser werden, sondern weil auch die Besseren unter ihnen durch die allgemeine Vermischung ihre Vorzüge verlieren und schlechter, häßlicher werden.

Sieht man nicht, wie abschreckend häßlich die Menschen werden? Man beobachte das in der Straßenbahn, im Theater, im Kino, auf der Straße, kurz, wo viele Menschen zusammenkommen. Sie werden immer mehr menschenentfernter und affenähnlicher. Die Entgeistigung und Entgöttlichung der Massen machen rasende Fortschritte. Hier zieht ein kreisendes Chaos allen Unrat an sich. Den Gedanken der rassischen Aufzucht hat der „Jote“ früh aus den Köpfen aller Durchschnittler geschwatzt. Wo werden noch schöngewachsene Menschen gefördert oder gar gezüchtet?

Die Masse fühlt sich wohl: Schwein unter Schweinen! Die Verärgerung, die Gereiztheit nimmt heute so erschreckend zu, weil selten einmal zwei Menschen der gleichen Artung und darum auch nicht einer Meinung zusammenkommen, geschweige denn mehrere. Der Mißklang der Geister, Seelen und Leiber ist so ungemein hart, daß ein allgemeiner Mißton (Kakophonie) die Beziehungen der Menschen untereinander stört. 

Aber viele wollen „häßlich“ sein. Sie legen sogar einen gewissen Stolz darein. Das soll man nie vergessen. Denn ganz im Geheimen, Unbewußten fühlen sie sich in ihrem Zustande glücklich. Es tut ihnen wohl, Schlechtweggekommene, Entrechtete zu sein, ohne die Last einer Verpflichtung. Sie zimmern sich daraus ein Glück, sie machen aus ihrer Not eine Tugend. Was heißt das? Daß ihnen nicht allein der Wille fehlt — ihr scheinbares Wollen ist unfruchtbares Schimpfen — die Stärkeren, die Vornehmeren zu sein, sondern überhaupt das leibliche Vermögen. Aus aller körperlichen Unzulänglichkeit aber — dieser Begriff ist weit zu messen — entspringt irgendein Reich der Gleichheit, das die Armen, die Einfältigen, die Schwachen sich als eine Zuflucht errichten wollen.

Der Stuhl, der Thron ist das Symbol göttlicher Macht und irdischer Herrschaft. Das Sitzen-können ist ein Zeichen der gotischen Rasse. Alle Niederrassen und Affen schlagen gleich die Beine untereinander, selbst wenn man sie auf Stühle setzt. Kaiserstühle, Stuhlrichter, Stuhl der Hohenpriester sind noch Anklänge an die frühere allgemeine Geltung des Stuhles als richterliches und herrschaftliches Vorrecht. Wie viele können heute noch richtig auf Stühlen sitzen. Am liebsten setzen sie sich zu Boden, weil es ihnen bequemer scheint. Der Hochgewachsene prüfe sich danach, er lasse sich nicht durch seine östliche Begeisterung für Buddhismus zu Dingen verführen, die ihm schaden, weil sie nicht für ihn passen. Wir kommen den geistigen Gütern des Ostens auf andern Wegen schneller entgegen als durch unbequemes Sitzen. Was unser aller Erbgut aus arischer Hinterlassenschaft ist, wird uns gegeben, und wir werden es mit Dank und Nutzen wieder nehmen.

Der Deutsche nimmt eine Sonderstellung in Europa ein. Er ist der Mittelpunkt Europas und von seiner Entwicklung hängt nicht nur unsere, sondern das europäische Schicksal ab. Die Geschichte muß rassenmäßig gesehen werden: was in Europa, Afrika, Amerika und Asien seit jeher geleistet wurde, strömte aus arischen Quellen.

Wisset, euer Leib ist der Tempel Gottes. Gott wohnet in euch. Aus eigener Kraft seid ihr nicht geworden, was ihr seid. Also preiset Gott in eurem Leibe. Sein Geist belebt ihn. Ihr seid Gottes!
Arier sein heißt die innere Gewißheit haben der körperlichen und geistigen Überlegenheit gegenüber allem „Menschlichen“, denn was uns im Alltag umgibt, ist nur noch eine Fratze wahren Menschentums. Es ist doch der Geist, der die Form belebt, und wo der Geist mangelt, verkümmert auch die Form.

Die Deutschen sind dadurch, daß man ihnen schon frühe den eigenen geistigen Boden unter den Füßen wegzog, zu ängstlichen Menschen geworden. Sie fürchten jeden Augenblick durch die wenigen Planken, die den Unterbau noch halten, durchzufallen. Sie sollten sich einmal ruhig fallen lassen. Der Abgrund empfängt sie weich auf dem Grunde ihrer eigenen Seele und es führt ein, wenn auch schmaler, Ausgang auf die blühenden und glücklichen Gefilde ihrer eigenen Geistigkeit.

Der Starke, Gutmütige, der Selbstverständliche, halb aus Ekel und halb aus Gleichgültigkeit, unterliegt nicht selten, weil er im Vertrauen auf seine Kraft ohne Waffen seine Straße zieht, unbekümmert gläubig und sorglos. Aber es gibt allerlei Wegelagerer und oft hat er gerade noch Zeit, den Speer mit der bloßen Hand aufzufangen, der nach seinem Herzen zielt. Und selbst dann genügt es ihm meist, den Gegner entwaffnet zu haben. Er schleudert den Speer nicht zurück, seinen Eigentümer zu verderben; lachend schlendert er weiter. Die Feinde glauben, er fürchte den Kampf, und bald stellen sie haufenweise seinem Leben nach. Am Ende trifft doch noch ein Kiesel aus der Schleuder irgendeines Davids die Stirn des Unvorsichtigen. — Mir scheint vornehmer, ein Goliath zu sein, denn ein David. Dazu muß bemerkt werden, daß es eine Lüge ist, wenn die Juden behaupten, Goliath habe vor ihren Zelten herumgeschrien. Riesen schreien nicht; sie schlafen gewöhnlich über ihren schweren Gedanken und ihrer großen Kraft.

Ehrlicher Kampf, darin liegt die Ursache. Wir kommen nirgends zum ehrlichen Kampf, was uns und den Gegner anbetrifft, und unterliegen darum.

Zertretet der giftigen Schlange den Kopf, die da lehrt und rät: Liebe deinen Nächsten und meint den Niedrigsten, den Fernsten! Noch niemals ward ein Wort dermaßen entstellt und in sein Gegenteil umgekehrt, als dies Wort arischer Urerkenntnis: Gott lebt nur in reiner Minne. Gott bleibt in euch, so ihr in reiner Minne liebet, d. h. euren Nächsten liebt. Alles andere ist Unzucht des Unzuchttieres, das seit Jahrtausenden das Gottesreich, das Goten-, das Gutenreich auf Erden verhindert.

Die Orden sind uralte arische Einrichtungen und dienten früher der Hoch-Zucht, aber auch als Zufluchtsstätte dem Menschen, der nach einem segensreichen Leben in Liebe und Arbeit die Ruhe, die Versenkung, die Betrachtung suchte. Die Klöster und Orden waren als die Erben der alten Priesterhochschulen die Stätten der Wissenschaft, der Kunst und der Gotteserkenntnis und erst im späten Mittelalter artete das Klosterwesen, zum Beispiel in den Bettelorden, aus. Die uralte Forderung der Keuschheit, der Armut und des Gehorsams hat mit dem Niedergang der Orden einen ganz andern Sinn erhalten. Ursprünglich war mit der Keuschheit die Verpflichtung der artreinen Zeugung gemeint, der Rassen- und Geschlechterpflege. Mit der Armut bezeichnete man nicht eigentlich Besitzlosigkeit, sondern den Verzicht auf Erwerb durch Handel oder ungerechtfertigten Gewinn. Ar-mut ist die Gesinnung, die der Aar Verleiht: Ar-gemüt, Sonnengemüt: Ar-mut, die „Mutung des Aars!“ Diese allein schafft auch Arbeit, nämlich Aar-beute, Aar-gebeutes, Sonnengebotenes, Sonnenerbeutetes. Nur das, was uns die Sonne beut, ist Aar-beut. Nur in ihr liegt Heil und Segen, alles andere bringt Unglück.
Der Gehorsam war aber der freiwillige, den man in der Lebensgemeinschaft dem „primus inter pares,“ dem „Ersten unter Gleichen“ gelobte, zudem noch der Gehorsam gegen das Natur-Ur-Gesetz, zu dem der erwählte Obere ganz besonders selbst verpflichtet war.

Solcher Art Orden arischer Lebensregel zu erneuern ist ein hohes Ziel und der Hingabe der Besten Wert. In Verbindung mit Siedelung bleibt sie vielleicht die einzige Möglichkeit, arische Lebensgemeinschaft in einzelnen Zellen wieder zu gestalten.

Daß der Gedanke der Zucht im mittelalterlichen Ordenswesen nicht ganz erstorben war, zeigt die Stiftung eines Ritterordens durch Kaiser Ludwig den Bayern, zugleich mit der Stiftung des Klosters Ettal bei Oberammergau im Jahre 1330. In diesem seltsamen Falle liegt sowohl eine Gründungsgeschichte aus dem Jahre 1350 etwa vor und die unzweifelhaft echte Kaiserurkunde über die Regel des Ordens im Bayerischen Staatsarchiv, datiert vom 17. August 1332.

Wir sind also über Stiftung, Aufbau und Einrichtung dieses Ritterordens genauer unterrichtet als über manchen andern. Was an der Regel sofort auffällt und sie von den Regeln der anderen Ritterorden unterscheidet, ist die Bestimmung, daß die Ritter „mit ihren Wirtin“, also mit ihren Frauen, in Ettal zusammen leben sollten. Wir sind gewohnt die Ritterorden als mönchische Einrichtungen zu betrachten, in denen die Ehelosigkeit Gebot war.

Nun wissen wir aber, daß diese Gelübde nur galten, solange man dem Orden unmittelbar angehörte. Viele traten nach Auflösung ihrer Ehe durch den Tod der Gattin erst in einen Orden ein, andere verließen den innern Ordenskreis, meist eine Zwölfergemeinschaft, wenn sie sich zu verehelichen gedachten. Die Zugehörigkeit zu einem Orden verdammte nicht auf Lebenszeit zur Ehelosigkeit, eine Einrichtung, die gegen alles menschliche und göttliche Gebot geht.

Das Klosterwesen ist heute ganz unfruchtbar geworden, ja wirkt entvölkernd, rasseverschlechternd, da keineswegs die Schlechtesten schon von Jugend auf für das Kloster bestimmt werden und viele durch frühe Enttäuschungen vom Leben sich abschließen. Einst war das Klosterleben häufig der Abschluß eines reichen und tätigen Lebens, abgesehen davon, daß die Klöster auch noch im späteren Mittelalter soziale und erzieherische Aufgaben aller Art hatten. Heute sind sie Gräber künstlich abgetöteten Lebens. Die Klöster könnten wieder wichtige Aufgaben erfüllen, wenn sie den durch das Leben zermürbten, den Alten, Kranken, Müden aller Stände eine Stätte der Erholung, der Sammlung und des ruhigen Sterbens würden.

Drei Lebensziele hat der gesunde Mensch im gewöhnlichen Gang des Seins, im Werkgang des Tages, solange ihm die Erlösung von den Banden dieser Welt noch nicht erwünscht ist: Rechtlichkeit, Erwerb, Genuß.

Der Irrtum aller „Theosophie“ in bezug auf die alte indische Weisheit der Veden ist, daß sie lehre, die „Täuschungen“, von denen wir umgeben sind, wären von vornherein zu meiden. Das ist nicht wahr! Wir haben nach den rechtverstandenen Äußerungen der indo-arischen Weisen unsere Jugend, Schönheit, Kraft und unseren Willen mit auf den Erdenweg bekommen, sie zu erproben. Es kommt darauf an, daß wir nicht stolpern vor dem Ziele, das uns als letzte Weisheit vor Augen steht.

Rechtlichkeit ist scheinbar ein Streben ohne Erfolg, wenn man sich das Treiben der Welt ansieht — so sagen viele Menschen. Aber wirft man nicht den Samen in den Wind, also einen sicheren Besitz aus der Hand, um des künftigen Getreides willen?

Das Bestehen der menschlichen Gesellschaft in ihrer Sicherheit und allgemeinen Wohlfahrt wird dadurch gewährleistet, daß die Menschen sich nach Können und Wissen einstufen, das Sittliche hochhalten, wie das die Weisheit aller Zeiten und Völker uns lehrt. Nur dadurch kann der Willkür und Zuchtlosigkeit aller Geist- und Gottlosen ein Damm entgegengeworfen und so verhütet werden, daß das Tier im Menschen bestimmte wohltätige Schranken einreißt. Wer also das Treiben der Welt kennt und doch nicht sein Streben auf Rechtlichkeit stellt, der begeht eine große Torheit und schadet sich sachlich. Aber wir sollen nicht nur Rechtlichkeit üben, was an uns liegt, sondern sollen auch kein Unrecht, von wo es auch komme, dulden. Daraus können wir mit Gewißheit schließen, daß die alte und gute Forderung der Rechtlichkeit nicht unbegründet ist, und daß diejenigen recht daran tun, die nach Art und Wesen dazu geneigt sind, ihr nachzustreben.

Unter E r w e r b ist zu verstehen Erwerb von Wissen, Land, Haus, Geld, Vieh, Freunden, und die Mehrung dieser Erwerbungen. Damit erwirbt sich der Mensch Einfluß und Macht. Bequeme Menschen und gleichgültige, meist auch solche, die in ihren Rassen-Trieben gestört sind, leugnen die Notwendigkeit des Erwerbs und meinen, das Glück falle dem in den Schoß, der es offenbar nicht verdient, oder jenem, der gar nicht danach sucht. Der Zufall, sagen sie, bringe die Menschen zu Reichtum und Armut, zu Sieg und Niederlage, zu Glück und Unglück. Darauf ist zu erwidern, daß der scheinbare Zufall auch ein Verdienst sein kann. Zufall ist Schicksalsgunst, aber das Schicksal haben wir zum guten Teil in unserer Hand, und wer es zu benutzen versteht, dem ist es ein Mittel wie ein anderes zum Erwerb. Fähigkeit, Gelegenheit, Ausführung sind, gleich dem Schicksal, Hilfsmittel dazu, vielleicht sogar nur Teile des Schicksals. Jeder ist seines Glückes Schmied, und ein Untätiger kennt kein wahres Glück. Das ist vielleicht eine der tiefsten Weisheiten, die gesagt werden können. Man vergesse nie, daß alles, was auf Erden geschieht, zum reichlichen Teil unser Werk ist und zum andern das Werk Gottes, denn Gott will nicht anders als rechtliche Menschen wollen. Deshalb hilft Gott dem, der sich selber hilft. Wir haben an allem Göttlichen in der Welt ein gleich großes Teil als wir am Menschlichen haben, und wir wären wohl imstande, die Welt im göttlichen Sinne und nach unserem Bilde zu formen, aber die Menschen sind noch in ihrer Mehrzahl ungöttlich, ja gottfeindlich.

Genuß empfinden wir durch unsere Sinne: Gesicht, Gehör, Gefühl, Geschmack und Geruch. In unserer Seele sammeln sich die Empfindungen der Lust und Unlust, der Freude und des Schmerzes, des Hasses und des Liebens, des Wollens und Weigerns. Bringt uns nun das Begehren und das Gewährenlassen statt Genuß nicht Schaden? Vielfach, ja; aber dennoch braucht Genuß an sich nicht etwas Verächtliches oder gar Verwerfliches und Sündhaftes sein. Wir sind zum Genuß der Dinge geboren, die uns die Welt bietet, allerdings nur in dem Maße unserer Vernunft und als der Genuß unser Streben nach Rechtlichkeit und Erwerb nicht beeinträchtigt. Was dagegen gesagt werden sollte und auch schon gesagt wurde von allerhand weltlichen und geistlichen Machthabern, ist Irrtum, Mißgunst und Betrug, ist ungöttliche Knechtung der Seelen und Leiber. Wir sind zum Genuß geboren in dem Maße als wir zum Leide und zum Leiden geboren sind. Die Wechselwirkung von Genuß und Schmerz ist es, die unsere Seelen wachsen läßt und Großes aus ihnen macht, oder Erbärmliches, je nach unserer Freiheit oder Unfreiheit diesen Dingen gegenüber.

Rechtlichkeit, Erwerb und Genuß sind die drei Lebensziele.

Die Kunst des Lebens ist es nun, gleichmäßig den drei Lebenszielen nachzustreben, und der Mensch muß gehalten sein, seinen guten Verstand und seinen göttlichen Willen dazu zu gebrauchen. Der Mensch teile seine Zeit ein nach Maßgabe der Dreizahl seiner Lebensziele und suche, eins mit dem anderen verbindend, ihre Übereinstimmung zu erreichen, so daß sie sich untereinander nicht entgegenstehen. Man tut am besten, allen Pflichten gleichzeitig gerecht zu werden, also bereits in der Jugend die Rechtlichkeit zu pflegen und im Mannesalter außer dem Genuß, so auch in der Liebe, den Pflichten des Erwerbes und der Rechtlichkeit nachzugehen, sonst könnte es geschehen, daß man im Alter nicht alle drei Lebensziele erreicht hätte. Und nur der Mensch, der so der Rechtlichkeit, dem Erwerb und dem Genuß obliegt, erlangt allein jenes wahre Glück, an dem die meisten vorbeijagen. Ein Ungerechter, mag er Gutes erworben und Liebe genossen haben, ein Untätiger, wäre er auch gerecht gewesen und hätte er viel geliebt, ein Liebeloser, und hätte er viel erworben und Rechtlichkeit geübt, sie alle hätten ungöttlich gelebt, da sie, unvollkommen handelnd, immer ein Lebensziel außer acht gelassen hätten.

Dienstag, 4. Mai 2010

Vorwort zur Hochzeit Menschheit


Wenn du was recht verborgen halten willst,
So mußt du’s nur vernünftig sagen.

Goethe.


Das ist klar: um ein Grieche zu sein, mußte man zu seiner Zeit den Geist seines Landes und Volkes kennen lernen, mußte man der Götter und Helden Geschicke wissen, die in der Vorzeit lebten, mußte man die alte Sprache Homers sich aneignen und zu sprechen suchen. Das gilt selbst und beinahe noch in erhöhtem Maße für jeden Fremden, der nicht hineingeboren ist in dieses Volk der Griechen, das es heute gar nicht mehr gibt, weil sein Blut längst versunken ist. Als Fremde suchten sich die Humanisten in das alte Griechentum einzuleben, ohne zu wissen und zu ahnen, daß dieses Griechentum doch nur ein Sproß war des großen gemeinsamen Urstammes der Arier, daß die Blüte dieses Landes einst nordisch war, blauäugig und blond. Nietzsche hat das Griechentum als erster mit ungetrübtem Blicke und ohne philologische Kathedervoraus- setzungen unmittelbar griechisch erfaßt, und wo ihm noch Unklarheiten blieben, traf sein Gefühl mit Unfehlbarkeit das Rechte.


Das Land der Griechen mit der Seele suchen, heißt also für den Deutschen nach unserer Erkenntnis: sein Selbst, sein Eigenstes unbewußt im vergangenen Griechenland suchen, denn auf anderes, d. h. wirklich Fremdes hätte sich unsere Sehnsucht niemals richten können, wäre nie und nimmer solch einer Täuschung oder Irreführung verfallen. Müßte aus dieser Erkenntnis und Tatsache nicht für jeden Deutschen die zwingende Folgerung erstehen, das Ursprungsland der Griechen im arischen Norden zu suchen, im Land Apollos, des Gottes Pol, des Hyperboräers in der Nähe des Pols, zumal es doch die eigene Urheimat ist, sein Heimatland und dazu die Wiege der arischen Rasse. Sollte da es nicht wichtiger werden, an unseren Schulen und Universitäten, um wirkliches Griechentum aus eigener innerster Verwandtschaft heraus zu begreifen und verstehen zu lernen, erst sich in die gemeinsame arisch-nordische Vergangenheit zu versenken, in unsere alten germanischen Sprachen, in unsere alte Religion, die noch die Urreligion heute ist, und in die Edda mindestens so sehr wie in den Homer?

Die Grundlage jeder Erziehung muß die Förderung des einzelnen zu einem ganzen Menschen und Volksgenossen sein und dadurch die Erziehung aller zu einer volklichen Gesamtheit. Bilden und erziehen heißt, einem jungen Menschen die Hilfen an die Hand zu geben, daß er im Leben zu einer seinen angeborenen Fähigkeiten und Anlagen entsprechenden Wirkung kommt. Für die Vortrefflichkeit des Erworbenen ist das Maß entscheidend, wie er das Erworbene zu seinem eigenen Wohle und dem der Gesamtheit verwenden und ausbreiten kann. Nur das was unser Eigenstes ist, kann uns von Nutzen werden. Unsere eigene Vergangenheit in Geschichte, Religion, Sprache, Kunst und Kultur muß der hauptsächlichste Gegenstand des Unterrichts sein. Es wird niemand dadurch reicher, daß er beim Nachbarn leiht. Es kommt kein Mensch um seine Herkunft herum, und wer aus ihr und ihren Wurzeln keine Kraft und Nahrung holt, wird ewig ein geistiger Proletarier bleiben. Wer nicht weiß, woher er kommt, weiß auch nicht, wo er steht, noch weniger, wohin er geht.

Die Bildungsgrundlagen müssen einheitlich dem Volke geboten werden. Die Zerrissenheit unserer Gegenwart ist aus den grundverschiedenen Bildungsunterlagen der einzelnen Stände erwachsen, die keine gesellschaftliche Überbrückung gestatten. Nur gemeinsames Wissen, gemeinsames Erkennen schafft eine Volkseinheit. Einheitliche Weltanschauung und Gottanschauung ist es, was dem Deutschen fehlt zu einem Leben voll Kraft, Wohlfahrt und Einheit. Die Unterschiedlichkeit der Natur und der Begabungen sorgt schon von selbst für die Abstufung der sozialen und geistigen Schichten.

Aus diesen Grundlinien ergibt sich der Aufriß für den kommenden Lebens-Stundenplan von selbst.


Sollen wir darum, weil wir nun zur Heimat schreiten wollen, alles für nichts achten, was uns Griechenland, Asien und Rom gegeben haben und uns noch geben können? Nein, keineswegs, aber wir müssen unsere eigene Vergangenheit, die Kultur, die Religion, die Kunst und die Sprache unserer Vorfahren kennenlernen und darin besser Bescheid wissen als in ferneren und fremderen Dingen. Und wäre unser eigenes Herkommen noch so ärmlich und unbedeutend, was es aber gar nicht ist, denn unsere Heimat und unsere Rasse sind der Schoß aller Kultur, wir müßten sie schon lieben, und dem Fremden vorziehen, weil es unser Eigenstes ist. Und solange wir nicht den Willen zu solchem Mut der Seele und des Blutes aufbringen, der uns erst wahrhaftig adelt, zum adeligsten Volk der Erde machen würde, so lange bleiben wir Emporkömmlinge in unseren eigenen und den Augen der andern.
Wir können alle nur einen Weg machen: zu uns zurück. Wir treten aus der Tür unseres Vaterhauses und glauben nun eine unendliche Straße geradeaus zu gehen. Tatsächlich beschreiben wir nur einen größeren oder kleineren Kreis auf unserer Wanderung, je nach unseren Anlagen und Fähigkeiten, und kehren ohne selbst zu wollen eines Tages zu unserem Ausgangspunkt zurück.
Wir sind fremd geworden in unserer Welt und das kommt einzig und allein daher, weil wir über unser Eigenstes, unsere Herkunft, unser besonderes Wesen nichts mehr wissen, weil wir unseres Lebens Strombett seit rund tausend Jahren, ja noch länger, nicht mehr aus eigenen geistigen und körperlichen Quellen gespeist haben und es darum versiegen mußte, wie ein Strom, dem man den Oberlauf abfängt, ableitet. Heimkehr, Einkehr heißt darum die Losung! Meister sein, unwidersprochener Meister in unserem Eigenen, das ist die Forderung. Diese Arbeit will zu ihrem Teile helfen, einen Rückblick auf unser Eigentum und unsere Eigentümlichkeit zu geben. Damit ist die Stellung gekennzeichnet, die wir Menschen von heute, wir Nachfahren, der Edda und ihren Überlieferungen gegenüber einnehmen müssen.
Jedem von uns, der noch Erkenntnisdrang besitzt, Heimweh nach seinem Besten, muß es heilige Pflicht sein, sich mit Ernst und Andacht in die Gedankenwelt seiner Vorfahren, die nach dem Gesetze des Lebens notgedrungen auch seine Gedankenwelt ist, einzuleben.
Dann gehen auch die zwei „Vierzeiler“ des Sehers Michel Nostradamus in Erfüllung, wie schon ein gutes Hundert seiner Weissagungen, die er mit dem Jahre 1555 beginnen ließ:

„In Deutschland werden verschiedene Gruppen entstehen, Die sich dem glücklichen Heidentum nähern, Zu dieser Zeit wird der bedrängte Staat Die Steuerlast bis auf den Zehnten erhöhen.
Eine neue religiöse Bewegung wird glänzen, Die Gold, Ehren, Reichtümer und den Tod verachtet. Sie wird über die deutschen Berge hinausgehen, Unterstützung, Druckmittel und Gefolgschaft weithin finden.
Das Urwort selbst wird die Substanz bewegen, Die Himmel, Erd umgreift. Okkultes Gold mystischer Milch entquillt. Leib, Seele, Geist spüren der Allmacht Segen, Die auf der Erden gleich, wie in den Himmeln gilt.“

Die Bewegung wird wie ein reißender Bergbach über uns kommen und die Menschheit mit Grauen und Begeisterung erfüllen. Sie wird tief eingreifend die Entwicklung der Zukunft entscheidend bestimmen. Die in diesem Werke niedergelegten Gedanken sind das Ergebnis einer mehr als zwanzigjährigen Beschäftigung mit den Grundfragen des Lebens, nämlich Rasse und Religion, in denen sich das körperliche und geistige Leben der Menschheit entscheidend auswirkt.

Es schien mir, als ob in der üblichen Weltbetrachtung diese beiden Grundteile fast ganz ausgeschaltet worden wären, vor allem aber die Vergangenheit jener Rasse, die seit je die Führung auf Erden hatte.

Die Edda trat verhältnismäßig spät in meinen Gesichtskreis, weil unsere Schulen bis vor kurzem überhaupt ihrer keine Erwähnung taten. Der Vorzeitluft und Urgeist atmende Inhalt, den ich hinter dem Wortlaut unzureichender Übersetzungen erahnte, ließ in mir den brennenden Wunsch erstehen, den Urtext selber kennenzulernen, und ich begann, ohne fachkundige Vorbereitung, das geheimnisvolle Werk mir selbst aus dem Altnordischen ins Deutsche zu übertragen. Ich las und arbeitete mich mit großer Leichtigkeit in diese dem Deutschen so nahe und tief wesensverwandte Sprache ein und erkannte bald, daß das Alter dieser Sprache, gekennzeichnet durch ihre Eigenschaft der Zweisage, ja der Drei- und Vielsage, die Edda mit ihrem Überlieferungswert an Vorzeit- erinnerungen mit an die erste Stelle setzte neben den Veden, den Mayaschriften, dem Buche Dzyan und neben einzelnen Stellen des Alten Testamentes. Ich wußte aber auch, daß die Zeit für mich noch nicht gekommen war, diesen Text mit seinen verschiedenen Lesarten jetzt schon zu bewältigen. Ich begnügte mich, eine Übersetzung des augenscheinlichen Wortlauts zu geben, wie alle meine Vorgänger, nur mit dem Unterschiede, daß ich versuchte, eine lesbare Übersetzung zu schaffen, ohne philologisches Beiwerk, das nach meiner Erfahrung ohne Kenntnis der Geheimsprache der Edda unzulänglich, ja oft irreführend sein mußte. Ich verkenne nicht den Fleiß zweier Gelehrtengeschlechter seit Grimm, die sich der Edda gewidmet haben, aber ihre Anstrengungen waren zu einem großen Teile vergeblich, weil sie das kosmische Aus- und Inmaß der Edda mit philologischen Ellen messen wollten und damit zu kurz maßen.

Ich erwähne die Edda in diesem Zusammenhange mit solchem Nachdruck, weil sie mir die Grundlage gegeben hat zu den Anschauungen, die ich in diesem Buche versuche einem größeren Kreise zu vermitteln. Sie ist Weg und Ziel eines jeden, der die kürzeste Verbindung, seine seelisch- geistige Gerade zwischen Vergangenheit und Zukunft herstellen will. Der sieht wenig, der nur den kleinen Umkreis seiner Gegenwart überschaut. Er gleicht einem müden Pferde, das ein bescheidenes Kinderkarussell auf lärmendem Jahrmarkt des Lebens im engsten Kreise dreht.

Noch alle Forscher um die Vergangenheit unserer Rasse waren befangen in dem Irrtum ihres Aufgangs aus dem Osten, dem angeblichen Orte aller Menschheitsentwicklung. Niemand noch wagte den Schluß aus der Überlegenheit des heutigen Nordens, und darum auch seiner Bewohner in alten Zeiten, die Herkunft aller Kultur aus dem „Lande der Hyperboreer“ herzuleiten, obwohl niemals der Faden dieser Überlieferungen ganz abgerissen war.

Schon immer standen einige große Grundsätze fest, mit deren Kenntnis man erst Menschengeschichte zu schreiben vermag, und die hier in kurzer Fassung stehen sollen:

1. Der Wertmesser der Kultur, das heißt der Ur-Kult-Höhe einer Rasse, eines Volkes ist nicht der Stand seiner Zivilisation, d. h. seiner äußeren, mehr technischen Vollkommenheiten, die gewisse händlerisch- schmarotzerische „Blüte“-Zeiten verschulden, sondern die Beachtung geistig-leiblich-seelischer Werte, die bewußte Verantwortung des Einzelnen für die Gesamtheit durch Pflege von Rasse und Religion, also zur Herbeiführung von leiblicher und geistiger Wohlfahrt.
Rasse und Religion sind in ihrer jeweiligen Bindung keine Zufälligkeit, sondern sie bedingen sich gegenseitig.

2. Je höher eine Rasse steht, desto höher steht auch ihre Weltanschauung. Rassenzersetzung infolge von unglücklicher Rassen- vermischung zersetzt und verwirrt auch Religion und Weltanschauung.
„Gleiches kann nur von Gleichem verstanden werden.“
Wir leben mitten in einem rassischen und religiösen Zerfall, ein Vorgang, der dem wachen Zeitgenossen ein düster stimmendes Anschauungsmittel an die Hand gibt.

3. Alle Kulturen auf der Erde standen schon im Verfall, als sie in unsern geschichtlichen Blickkreis kamen, so hoch auch manche von ihnen im Vergleich mit unserer verflachenden Zivilisationswelle der letzten Jahrhunderte einzuschätzen sind. Sie zehrten alle noch von dem Erbgut einer mehrtausendjährigen Menschen-Hochzucht, das allmählich sich erschöpfte.

4. Die Erdgeschichte erkennt den Ausstrahlungsherd einer letzten großen, echten Ur-Kultur in der etwa um 9000 v. Chr. untergegangenen Insel Atlantis, dem Rest eines allmählich im Atlantischen Meere versunkenen Erdteiles. Die Reste dieser Kulturrasse, hauptsächlich nur noch in ihren Kolonien vertreten, von denen jetzt nur das alte Ägypten und das alte Mexiko genannt werden sollen, bewirkten in den folgenden Jahrtausenden vor unserer Zeitrechnung eine Aufzucht der Unterrassen auf der ganzen Erde durch die Beimischung ihres edleren, kulturfähigen Blutes. Als Beispiele seien außerdem erwähnt das frühe arische Indien und die altamerikanischen Reiche, die zeitlich vor denen der Inkas und Azteken lagen.
Wir leben noch heute mitten in diesem Mischungs- und Zersetzungs- prozeß, ohne ein Ziel und ohne die Absicht eines Abschlusses oder einer Neu- und Wiederhochzucht der höheren Menschheit.

5. Eine unübersehbare Fülle von Urschriftzeichen, die zum größten Teile dem sogenannten „Nordischen Runenfuthark“ angehören, das noch bis in die Neuzeit in germanischen Ländern in Gebrauch blieb, finden sich verstreut über den größten Teil der Erde aus Zeiten, die wir der älteren Steinkultur zusprechen in der Meinung, daß damit die älteste menschliche Kultur geschichtlich gekennzeichnet sei. Man vergißt dabei, daß es vor der Stein-Zeit eine Holz-Zeit gegeben hat, die heute noch nicht erloschen ist, laufen doch Steinzeit, Bronzezeit und Eisenzeit immer noch nebeneinander her bis in unsere Gegenwart.
Wenn wir die älteste Steinzeit auf ungefähr 10.000 Jahre rückwärts viel zu kurz schätzen, entfallen alle auf Holz geritzten Schriftzeichen aus noch älterer Zeit unserer Beobachtung und Festlegung. Der Schluß ist also berechtigt, daß die Runenschrift noch viel älter ist als unsere frühesten Funde gestatten anzunehmen. Runen und runenähnliche Kennzeichen, die ältesten Zeugnisse und Voraussetzungen menschlicher geistiger Kultur, finden sich nur im Zusammenhang mit Resten der nordischen arischen Rasse vor. Die Erstgeburt also des arischen Menschen ist damit gegeben.
6. Diese Runen und Sinnbildzeichen stehen in einem unbestreitbaren Zusammenhang mit ausgedehnten astronomischen Kenntnissen, die in der Frühzeit der Menschheit aus der Erfahrung der astrologischen Zusammenhänge von selbst erwuchsen. Frühe schon, zur Zeit der ältesten nachweisbaren Verwendung, künden diese Zeichen schon den Sonne-Sohn an, d. h. die Geburt des jungen Gottes, der Sonne, jährlich aus der himmlischen Jungfrau, der unbefleckten Mutter Natur.
Damit erweisen alle Religionen der Erde, einschließlich der christlichen Konfessionen, sich als Erben eines alten religiösen Gleichnis- Gutes, das sie schon bei ihrer Übernahme nicht mehr recht verstanden haben.
7. Immer wenn der Frühlingspunkt im Großen Sonnenjahre mit der ständigen Verschiebung der Ekliptik in ein neues Zeichen tritt, was ungefähr alle 2100 Jahre geschieht, ändert sich das Sinnbild des kosmischen Leiters dieses Zeitalters. Wir erkennen hier noch die Kulte des „Stieres“, des „Widders“ und der „Fische“ (Christus). Die Menschen der Gegenwart verlassen gerade das Zeitalter der „Fische“, des Christus, um in einigen Jahrzehnten nun unter die Herrschaft des Wassermanns zu treten, der das neue Zeitalter von 2100 Jahren einleitet. Die Anweisung zu diesen Kultänderungen im Ablauf der heiligen Tierkreisreihe erfolgte in früheren Zeitaltern von der Atlantis.
8. Von der Atlantis gingen vier Kulturströme nach den vier Hauptrichtungen der Windrose: ein nördlicher nach dem nordwestlichen Europa, dessen Hauptland heute unter dem Spiegel der Nord- und Ostsee liegt, aber auch noch Mitteleuropa überzog und eine Brücke nach Asien baute, die spätere Wandergruppen auf ihren Zügen nach Nordostasien benutzten; einen südlichen, der die untergegangene Südatlantis befruchtete und das ganze westliche Afrika; einen westlichen, der die beiden Amerika besiedelte; und einen östlichen, der über Spanien (Tartessos) und über den Atlas (eine Kolonie der Atlantis) längs bei den Ufern des Mittelmeeres, dem südlichen und nördlichen, sich ausbreitete und über die Meerenge zwischen Europa und Asien und die Landenge zwischen Afrika und Asien durch Südasien vordrang bis zum äußersten Osten, und von hier aus auch die Südsee bevölkerte, wie die atlantischen Riesendenkmäler auf der Osterinsel durch den glücklichen Zufall ihrer Erhaltung erweisen.
9. Die Atlantis-Kultur selbst hat zur Voraussetzung die Tatsache der Entstehung alles Lebens, so auch des Menschen in den Ländern um den nördlichen Pol, wo die, wie die Erdgeschichte zeigt, in frühen Zeiten der Erdentwicklung ein nahezu tropisches Klima hatten, die Vorbedingung also für das Werden und Gedeihen auch des Menschen unter naturgegebenen Verhältnissen. Die allmählich einsetzende Erkaltung der Polarländer zwang die Menschen nach Süden, wo sie auf der Atlantis das nachpolare „Paradies“ schufen, d. h. einen Zustand hoher Glückseligkeit erreichten durch ein Leben in göttlicher Vernunft.
10. Die Atlanter waren in der Reihe der Entwicklung der Menschheit nach Haupt- oder Wurzelrassen die vierte und die Schöpfer der nach ihnen benannten atlantischen Kultur, deren Reste die gewaltigen Erdbauten sind, die sich in allen Erdteilen finden. Ihre Haupteigenschaft war die hochentwickelte technische Kultur, die sich aber viel mehr auf die Kenntnis der magischen Kräfte im Menschen stützte im Gegensatz zu unserer heutigen technischen Zivilisation, die die Beherrschung der Umwelt durch mechanische Kräfte versucht.
11. Ihre Erben waren die fünfte Haupt- oder Wurzelrasse der Arier, die den Untergang des Festlandes der Atlantis nicht mehr erlebten, aber aus den Resten des atlantisch Überlieferten den neuen arischen Kulturkreis aufbauten unter Hinzugabe der ihr eigenschöpferischen Kräfte.
12. Die verkommenden und zurückgebliebenen Reste der dritten und vierten Wurzelrasse, die zweite und erste war schon längst einschneidenden Veränderungen der Erdoberfläche gewichen, bildeten den Grundbestand der nicht-arischen Menschheit auf der Erde. Die arische Wurzelrasse hatte den höchst entwickelten Menschen in bewußter Zucht unter göttlicher Leitung gestaltet. Er führte ein vieltausendjähriges Friedensreich auf Erden ein, das in den Nachrichten vom Goldenen Zeitalter nie ganz aus dem Gedächtnis der Menschen entschwunden war und über das die Edda und viele andere Menschheitsurkunden dem Fragenden berichten. Das „Goldene Zeitalter“ ist so genannt, weil der Arier seinen Namen vom Golde hat, vom Sonnengolde des Aar, des Adlers, des Sinnbildes der Sonne. Ar und seine Umkehrung ra bedeutet aber in allen Sprachen der Erde und Hunderten von Abwandlungen Sonne, Licht und in übertragenem Sinne Gott. Die Arier sind also die Sonnensöhne oder Göttersöhne und ihr Kultus war im wesentlichen ein Lichtkultus, nicht als eine stoffliche Feueranbeterei, sondern im Bewußtsein geistiger Verinnerlichung, daß alle göttlichen und geistigen Kräfte im Lichte ihre sichtbare Ausstrahlung erfahren.
Diese 12 Grundgedanken sind nicht neu. Sie wurden aufgenommen von vielen schöpferischen Geistern und mit mehr und weniger Glück überzeugend vorgetragen.
Mit großem Fleiße und einem scharfen Schlußvermögen hat ein begabter Gelehrter neuerdings, Hermann Wirth, diese Zusammenhänge auf eine neue wissenschaftliche Grundlage gebracht in seinem umfassenden Werke „Aufgang der Menschheit“.
Seine Behauptungen und Beweisführungen decken sich im wesentlichen mit dem, was die arisch-rassische Weltbetrachtung von jeher ihren Vertretern vermittelt hat, die Erkenntnis der Erstgeburt aller Gesittung und Kultur aus dem Norden.
Besonders weist er die grundlegende Bedeutung der Runen als der Urschriftzeichen der Ursprache für die Menschheitsentwicklung nach. Daß er dabei zunächst den rein äußerlichen Weg beschreitet einer Erklärung der Runen hauptsächlich als Schrift- und Kennzeichen des Jahreslaufes unter Vermeidung jeder geheimen oder magischen Bewertung dieser Urmacht-Zeichen, beeinträchtigt den Wert seiner Arbeit nicht, macht sie vielleicht geeigneter zum Verständnis und zur Aufnahme durch die Gelehrten und gebildeten Laienkreise, die bislang sich von diesen weltstürzenden Entdeckungen mißtrauisch oder gleichgültig fernhielten. Der Inhalt meiner vorliegenden Arbeit war bereits im Druck, als ich das Buch Wirths zur Hand bekam. Diese Feststellung ist darum wichtig, weil durch die unbestreitbaren Übereinstimmungen in beiden Arbeiten im wesentlichen, bei vollständiger Unabhängigkeit voneinander, der Beweis der Richtigkeit der Darlegungen vor aller Augen liegt.
Die Gerechtigkeit und die wissenschaftliche Wahrheit verlangen aber, zu erklären, daß sowohl die Erkenntnisse Wirths als auch die in dieser Arbeit niedergelegten, so notwendig eine neue Fassung und Formung wohl war, nicht neu sind, daß sie vielmehr in der vielverleumdeten und vielberufenen Geheimlehre seit jeher vertreten wurden, nämlich die atlantische Herkunft unserer gesamten europäischen, amerikanischen, afrikanischen und asiatischen Kulturen. Seit Platons Bericht über die Atlantis war der Faden der Überlieferungen keineswegs abgerissen, sondern auch die Reise des Kolumbus stützte sich auf das Geheimwissen um die Atlantis und das Festland hinter ihr. Sein Entschluß wurde vielleicht sogar durch persönliche Erkundigungen in Irland und Island gefördert, wo man schon immer noch die Verbindung mit dem amerikanischen Festland aufrecht erhielt, ja Kolonien hatte. Diese Verbindung war ein wohlgehütetes Erbe der alten atlantischen Beziehungen, wenn auch die weltliche und kirchliche Gelehrsamkeit des Mittelalters nichts davon wußte oder verriet. Man glaube doch nicht, daß solche Tatsachen aus dem Gedächtnis der Völker spurlos verschwinden, trotz des künstlich geförderten starren Blickes nach Osten, wohin die Fälschung alle Menschheitsgeschichte verlegte.
Die Hauptquellen sind die baskischen, irischen, schottischen, keltischen Überlieferungen, Sagen und Mythen, die kaum noch die Aufmerksamkeit der Geschichtswissenschaft gefunden haben. Mögen die Zünftigen in meiner Arbeit Einzelheiten herausgreifen und sie zerpflücken, mit mehr oder weniger Berechtigung, den großen Plan, den Grund- und Hauptgedanken werden sie nicht erschüttern können mit ihren Mitteln, denn der treibt als eine unbezwingbare Macht schon mitten in den geistigen Strömungen einer neu heraufkommenden Zeit, die ein neues Geschlecht gebiert mit schöpferischen Anstößen und Antrieben.
Ich habe den Schritt getan. Die Arbeit will den Boden vorbereiten für die kommende arische Weltanschauung und Lebensgestaltung aus gleichzeitig uraltem und urneuem Geistes- und Kulturerbe zum Wohle nicht einer Menschheit unter der nebelhaften Erscheinung eines Bildes mit der Unterschrift: „Wie haben wir es doch so herrlich weit gebracht!“, sondern einer Menschheit, die sich wieder gegenseitig verantwortlich fühlt und sich doch unterschieden findet nach einem unabänderlichen kosmischen Plane. Was ich in den 20 Jahren in oft unterbrochenen Folgen meiner Zeitschriften unter großen Opfern angedeutet habe, verkündige ich jetzt laut und feierlich, allen vernehmlich, allen zu Nutze, die eines guten Willens sind.
Der Zugang zum Allerheiligsten unserer Zeiterkenntnis ist die Weihe der geheimen Inhalte der Edda, der Vedda und der Bibel in Verbindung mit vielen andern Bruchstücken unverlierbarer Menschheitsurkunden, denen wir noch keineswegs entwachsen sind, weil wir erst anfangen, sie in ihrem rechten Sinne zu begreifen. Rückschau ist keine Rückkehr in Vergangenes, Verflossenes, sondern erschließt uns erst den Genuß der Gegenwart und das Glück einer sinnvollen Zukunft. Ur-Schrift, Ur-Sprache und Ur-Sinn der Runen waren verlorengegangen, und bevor der Mensch sie nicht wieder in ihren letzten Zusammenhängen erfaßt hat, besitzt er keine Handhabe zu irgendeiner Vernunft und Herz befriedigenden Erklärung des Sinnes und Zweckes seines vorübergehenden Hierseins auf der runden Erde.
Und was zu guter Letzt wir galten, Erweist aus Wille sich und Tat, Wir wechseln still nur die Gestalten, Am Baum der Welt ein grünes Blatt!

Rudolf John Gorsleben.

Montag, 3. Mai 2010

Der Begriff von Kahla im Gedanke an Guido von List und Ulrich von der Vogelweide.


Wer mit offenem Blick die heutige Entwicklung beobachtet und sich durch die geräuschvolle Oberfläche des täglichen Lebens nicht betören läßt, sondern mitfühlend dem unter der Oberfläche langsam Wachsenden und Heranreifenden nachspürt, der wird gewahr, daß es allerorts zu sprießen und zu treiben beginnt, daß Jahrhunderte lang verborgene Quellen im Deutschen Volkstum wieder zu fließen anfangen. Unser altes echtes Geisteserbe, das hohe Wissen unserer Vorfahren wird wieder lebendig. Mit Staunen gewahrt der eine oder andere, welche Schätze überall noch der Hebung harren und sich uns offenbaren wollen. Und wenn er tiefer in dieses Reich des Wunders und der Märchen eindringt, so erlebt er es zu seiner großen Überraschung, daß er überall Gesinnungsgenossen findet. Ja, es offenbaren sich ihm Menschen, die altes echtes Wissen als Familienüberlieferung still bewahrten, die aber nur dem Vertrauenswürdigen einen Einblick in ihre Schatzkammer gestatten. Welche Kostbarkeiten darin bisher unbeachtet und verborgen in „Kahla“ schlummerten, das setzt den Sucher immer wieder in Erstaunen.

Was ist Kahla? Kahla, mit dem Zeitwort verkahlen, hat die Bedeutung von verheimlichen und verhehlen. In dem Kalauer, der vom Begriffe „Kahla“ herkommt, hat sich der alte Sinn noch erhalten, ebenso in dem Worte verkohlen: Jemanden ein X für ein U vormachen, einen „Kalauer“ machen. Die arische Bilderschrift und ihre Verwendungsarten sind Kahla und zu dem Zwecke angewandt, ihre geheimen Mitteilungen vor Unberufenen und vor Mißbrauch zu bewahren, eine Übung, die in allen Mysterienschulen der arischen Welt streng beachtet wurde.

Unsere Märchen und Sagen, die Edda, unsere alt- und mittelhochdeutschen Epen, die Evangelien, sind in Kahla geschrieben, und es steht außer Zweifel, daß ebenso im Alten Testament, in den Veden und der ganzen indo-arischen Dichtung, Sage und Mythe mehr Kahla steckt, als wir uns bisher träumen lassen konnten. Wir werden jedenfalls in Zukunft ohne die Anwendung dieser von List und Ulrich von der Vogelweide wiedergefundenen Gesetzen der Kahla mit der Erklärung solcher geheimnisvollen Schriften nicht auskommen, ja sie werden sich uns erst dadurch ihrem wahrhaften Sinne nach offenbaren.

Bei den schweigsamen Bauern des Odenwaldes findet man viele Vornamen aus der Nibelungensage, ohne daß die Bauern eine Kenntnis des mittelalterlichen Nibelungenliedes besäßen oder etwa von den Wagnerschen Musikdramen beeinflußt worden wären. Ein alter Pfarrer gestand, er sei 50 Jahre im Odenwald Pfarrer gewesen, ehe ihm die Bauern ihre Geheimnisse anvertraut hätten. Vom Vater auf den Sohn hat man sich über die Jahrhunderte hinweg die alten Weistümer von Balder und Siegfried zugeraunt und in den Namen der Kinder verlautbart. Der Bauer kennt in abgelegenen Gegenden sehr wohl noch die Überlieferungen, die Stätten in Wald und Feld, die noch eine alte Bedeutung haben, über die er sich nicht mehr ganz klar ist, die er aber nur ungern dem Fremden zeigt oder mit ihm spricht, weil das Mißtrauen im Blute sitzt seit Jahrhunderten und er immer noch das sichere Gefühl hat, die neue Zeit hat ihm etwas Wesentliches geraubt. Sie schämen sich einesteils Dinge zu wissen, die sie nicht verteidigen und erklären können, aber es genügt ihnen, sich damit Gefühlswerte erhalten zu haben, die ihnen heute noch Stütze sind, weil sie geheimnisvolle Kräfte ausströmen auf die davon Wissenden. Das sind ganz unbewußte Vorgänge. Wir stecken noch tiefer im „Heidentum“ als die „Zivilisierten“ um uns herum wohl ahnen. Und das ist gut so!

Vieles, was ich über diese alten Überlieferungen selber in Bekannten- kreisen gelegentlich äußerte, enthüllt sich als alter Überlieferungsbesitz in bestimmten einzelnen Familien, und die Söhne finden unter unserer Anregung wieder den Mut zu erzählen, was ihnen die Väter übermachten. Meist sind es Westfalen, die solche Geheimnisse hüten. Das Wort, das im alten Babylonien für die Mysten galt, ist heute noch angemessen für den Norden: „Nur der Wissende soll es erfahren, der Nichtwissende soll es nicht erfahren, der Hirte soll es dem Hirtenknaben sagen und der Vater dem Sohne!“

Mit unseren Tagen kommt die Zeit, in der es nach der Weissagung des Nostradamus Edelsteine regnen soll, die alten Schatzkammern öffnen sich, der Nibelungenhort steigt empor und Rotbart im Kyffhäuser wird zurückkehren, um die Herrschaft im „Dritten“ Reich anzutreten! Diejenigen, die durch Erbschaft oder Berufung im Besitz des alten Wissens sind, bereiten sich vor, wiederum zum Deutschen Volke zu sprechen, um ihm die Geistesschätze seiner Vorfahren zu übermitteln. Diese Aufgabe ist schwer und zwar deshalb, weil erst die Voraussetzungen geschaffen werden müssen.

Das Kennzeichen unserer Zeit ist der Materialismus, der unbedingte Glaube an die Nur-Stofflichkeit der Welt, also auch nur ein Dogma, das nur anerkennt, was den äußeren fünf Sinnen erreichbar ist. Das Wissen unserer Vorfahren beruht jedoch auf einem höchstentwickelten Spiritualismus, einer Geisteswissenschaft, dem Wissen von der Erstgeburt allen Geistes, so daß erst diese Anschauungsweise der herrschenden materialistischen Denkweise nahegebracht werden muß. Dies ist um so schwieriger, als manche Versuche des Spiritualismus sich auf Irrwegen befinden, die den Verfechtern des Materialismus leichte Angriffsmöglich- keiten liefern. Wir geben aber zu bedenken, daß es zu allen Zeiten schlechte und gute Maler gegeben, so auch heute gute und schlechte Astrologen, daß Maler um des Geldes willen Ansichten malen und Astrologen Horoskope um fünf Mark das Stück aufstellen, daß es aber auch Dürer gab und Keppler, die malten und sterndeuteten. Glaubt man, daß Tycho de Brahe, Goethe, Pythagoras, Ulrich von der Vogelweide und hunderte von hohen Geistern darum Betrüger waren?

Man könnte ja nun durch allmähliches Überleiten versuchen, nach und nach das Verständnis für gewisse Dinge zu entwickeln. Dann würde es aber noch sehr lange dauern, bis das Wissen unserer Vorfahren zu Worte kommen könnte und diejenigen, die begierig wären, es aufzunehmen, müßten noch lange in den Vorhöfen verweilen. Wir haben aber heute keine Zeit mehr zu verlieren, alles drängt vielmehr zu einem engen Zusammen- schluß der Wissenden und Wissend-Werden-Wollenden. Es ist aber eine alte Erfahrung, daß man nur dann schwimmen lernt, wenn man sich ins tiefe Wasser traut.
Nun spricht aber unsere Zeit eine ganz andere Sprache als die Zeit jener Geheimen Wissenschaften. Geheimwissenschaft! Bei dem Worte schon bekommen gewisse Leute den Koller.

Was gibt es „Geheimes“? Alles Wissen liegt doch klar zutage und ist jedermann zugänglich! — Das ist nur in einem ganz begrenzten Sinne wahr. Gewiß, die Weisheit liegt auf der Straße und doch, wie wenige wissen sie zu erfassen! Sie ist auf allen Hochschulen, in allen Buchhandlungen zu kaufen, ja in den Bibliotheken zu leihen und doch scheinen nur wenige sie zu besitzen. Es geht der Weisheit so wie dem Gelde, das in der Tat auf der Straße liegt, und doch finden es nur wenige, obwohl es doch zum Leben heute so notwendig ist. Aber es gab eine Zeit, in der niemand dieses Geld aufgehoben hätte, selbst wenn er es fand. In der Edda heißt es, daß zur Zeit der alten Weisen ein Goldring drei Jahre auf der Straße liegen konnte, ohne daß ihn jemand aufhob. Damals war man so weise, daß man offenbar kein Geld und Gold zum Leben brauchte. Sollte es nicht wertvoll sein, einmal zu erkunden, wie jene Leute lebten, nach welchen Richtlinien sie ihre Gemeinschaft aufbauten, daß sie so unabhängig waren von scheinbar Unentbehrlichem, wie vom Golde?

Als bei Einführung des Christentums in Schweden Almosen gesammelt wurden nach der Vorschrift der Kirche, mußte das Gold aus dem rauhen Norden nach dem fruchtbaren Italien, nach Rom geschickt werden, weil die Germanen keine Armen hatten. Was wohl die heutigen Südvölker anfingen, wenn man sie nach dem Norden versetzte? Sie müßten verhungern, weil sie sich ohne die Hilfe der reicheren Natur nicht halten könnten. Welches Volk hat nun die höhere Begabung? Die Germanen haben es später auch kennen gelernt, das Gold und seinen Fluch. Als sie so unweise wurden, daß sie es nötig hatten, da kam die Not.

Aus welchem Grunde? Hier liegt ein Geheimnis vor, das auf der Straße liegt, und von Millionen Menschen nicht gesehen wird, weil sie an Stelle der Weisheit der Erkenntnis den „Glauben“ und die „Liebe“ zum nächsten Schlechtesten setzten! Wenn es wirklich kein Geheimwissen gäbe, warum sind diese Menschen so unsäglich dumm, daß sie sich seit Jahrhunderten von Betrügern oder Betrogenen führen, regieren und ausbeuten lassen? Jedes Land, jeder Erdteil, die ganze Erde hätte doch Raum und Nahrung genug, daß alle im Paradiese leben könnten, wenn sie den „Umweg über das Tier“ vermieden! Auch dieses Geheimnis liegt auf der Straße, von wenigen nur erkannt, von noch wenigeren aufgehoben.

Es hätte niemals Eingeweihte, Geheimlehre gegeben, wenn alle noch Gottessöhne wären, denn dann müßten alle „Menschen“ die letzten Dinge als Selbstverständlichkeiten begreifen. Die Tatsache, daß Geheimlehre notwendig war und auch heute tatsächlich noch besteht, denn obwohl die letzten Geheimnisse vor aller Augen liegen, leugnen sie gerade die Gelehrten, ist ein Beweis für die alte Dreiteilung in „Götter“, „Goten“ und „Köter“. Sie gilt heute noch. Erberinnern über frühere Zustände der Erde, Flutsagen, Eiszeiten usw. ist nur dem Goten angeboren. Arisch entseelte, allzu vermenschlichte, sei es im Geistigen oder Körperlichen, Untermenschliche mit Affenblut Zersetzte kennen kein Erberinnern und leugnen es darum auch. Sie müssen sich dafür alle dreißig Jahre auf neue Theorien verlassen bei ihren „wissenschaftlichen“ Vorstößen in die Vergangenheit.

Übrigens, wer allen Geheimlehren auf den Grund kommen will, muß deutsch verstehen, sehr gut deutsch verstehen, weil der Schlüssel zu allen Geheimlehren in der arischen Ursprache, die lange die Geheimsprache der arischen Priesterschaft blieb, gegeben ist, dem das Deutsche als ihre älteste Tochter noch am nächsten steht.

Es ist leicht, Intuition, Eingebung, Erberinnern, aus dem unser ganzes Wissen, eigentlich ein Wieder-und-immer-Wieder-entdecken, besteht, zu leugnen, wenn man sie nicht hat, oder nur in geringem Maße, das dann die Schule und unser nur verstandesmäßiges Denken gänzlich unterdrückt oder stumpf macht. Auch daß 2 × 2 = 4 ist, wurde zum ersten Male niemals „errechnet“, sondern durch innere Schau gewonnen.

Die Gelehrten von heute meinen, daß zum Erkennen und Forschen die fünf Sinne genügten. Ein gewaltsamer Irrtum. Darin wäre uns ausnahmslos alles Getier weit voraus. Zu unserem Troste erinnern wir uns, daß selbst das mäßigste Ergebnis eines Nachdenkens immer nur unter Mithilfe einer seelischen bzw. geistigen Eigenschaft wie Erleuchtung, Ahnung, Eingebung oder Offenbarung gewonnen werden kann.

So gibt es noch viele Geheimnisse, für die man Augen haben muß zu sehen und Ohren zu hören und einen guten Willen für beides und die Gabe des Erinnerns! Ja des Erinnerns! Sind Gedanken nicht körperlich wie Elektrizität etwa, die ich in ihren Wirkungen erkenne und doch nicht sehe. Sollten Gedanken meiner Voreltern in mir nicht lebendig werden können, überhaupt sein? Sollten sie nicht im Raume Wellen schlagen, für jeden, auch für mich bereit, sich mir verständlich zu machen, wenn ich meinen geistigen Empfangsapparat, meine Seele, mein Ich auf ihre Wellenlänge bringe. Wer sich unnatürlich vorredet, das gibt es nicht, wird niemals Gedankenwellen einfangen. Alles Wissen ist Erberinnerung, sagt Platon!

So geht es den Meisten und sie sind deshalb so arm an Eingebungen. Viele sind für das ganze Jahr auf Rundfunk abonniert, aber wie wenige liegen einen ganzen oder halben Tag auf der Lauer und lauschen dem Kosmos Gedanken ab? Sind doch unsere eigenen Gedanken nur Sendewellen kosmischer Gedanken: Ist es da nicht töricht, uns Tagediebe zu heißen und Lügner, wenn wir mehr in Erfahrung bringen als ein anderer mit seinen „fünf Sinnen“, die aber bei kaum einem unserer Widersacher noch in unverletztem Zustande sind. Erkennt doch der „Wilde“ in weiter Steppe, noch nach Stunden und Tagen, ob und wann an der Stelle, wo er steht, ein Stammesgenosse oder Fremder gegangen ist, während der ahnungslose Kulturmensch von heute weder mit Nase oder Ohr, noch weniger mit Brille und Lupe feststellen kann, ob vor zwei Minuten eine Dampfwalze durch den Gemeindewald fuhr. Vollführen die „unkultiviertesten“ Medizinmänner in allen Weltteilen nicht täglich Dinge, die wir Wunder nennen müssen, wie sie uns Forschungsreisende, Missionare und Kaufleute von den entferntesten Urwäldern berichten. Läßt sich der Inder nicht vier Monate begraben und steht wieder auf? Aber genug dieser Geheimnisse, die vor aller Welt zutage liegen. Man gibt zu, daß die Inkas und die Azteken geheime Kenntnisse und Fähigkeiten hatten, daß in Tibet die Priester wirklich mehr können als Brot essen und Wein trinken, daß nach dem Rechtslehrer Thomasius seit dem Papste Gregor dem Großen (604) man 91⁄2 Millionen Ketzer, unsere Seher und Seherinnen, hinmarterte (nach andern werden bis 12 Millionen angegeben, wobei die infolge von Folterung und Mißhandlung Gestorbenen nicht mit eingerechnet sind), weil sie Runenwissen und Runenkräfte kannten, ohne daß es der Kirche gelang, „okkulte“ Fähigkeiten unter der nordischen Rasse ganz auszurotten, obwohl es damals genügte, sehr blond und sehr blauäugig zu sein, um der Inquisition zu verfallen. Der Mensch wütet schlimmer als die Elemente. Was sind dagegen Erdbeben, Überschwemmungen? Obwohl man sehen müßte, daß unser tägliches Leben und Tun voll der ungeklärten Wunder sich abspielt, leugnet man das Vorhandensein von Geheimwissen und Unerklärtem, leugnet man Zeitliches oder Geschichtliches, weil es die Wissenschaft noch nicht registriert hat.

„Es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde, Horatio, Von denen sich eure Schulweisheit nichts träumen läßt.“

Shakespeare

Man weiß sehr wichtig zu sprechen von den Einweihungen bei den Griechen, den Ägyptern, den Römern, natürlich den alten, aber man lächelt überheblich dazu. Und doch berechneten die alten Bauhütten anders als wir heute, und ihre Dome müßten nach unserer Statik zusammenfallen, ja sie dürften nach unserer Bauordnung gar nicht errichtet werden, weil sie nach ihrer Annahme zusammenstürzen müßten. Wir sprechen von der Tatsache der Femegerichte in Westfalen noch vor hundert Jahren, vom Haberfeldtreiben, von den Einweihungen und Geheimnissen der Freimaurer, aber man will nicht zugeben, daß vor 1000, 2000 und 3000 Jahren, ja noch vor 200 Jahren außerordentliche Kenntnisse des Geheimwissens ganzer Geschlechter und Verbände in Deutschland blühten. Wahre Weisheit kommt nicht durch Worte von außen her, sondern durch innere Erleuchtung, Er-lichtung, Er-richtung, Erleichterung, die eine Erläuterung, eine Läuterung ist und zur Leiter wird, zum Leiter, der wiederum ein „Lichter“ ist aus Lauterkeit.

Nehmen wir an, ein Mensch sei in einen Radioapparat verwandelt, wäre ausgestattet wie sonst mit Augen, Nase, Ohren, Zunge und Tastern und er sähe, röche, hörte, schmeckte und fühlte die kleine Welt im Umkreise seines Standortes am Fenster, am Tisch oder sonst irgendwo, ja er käme mit seinem Besitzer sogar auf Reisen und vergrößerte so seinen Gesichtskreis, er lernte auch allmählich von allem, was die Menschen um ihn herum handelten, sagten und dächten. Wäre es nun nicht sehr töricht von ihm zu behaupten, außer dem, was um ihn herum vorginge, gäbe es nichts und bestünde nichts, weil noch niemand seinen inneren Radioempfangsapparat in Verbindung mit den Strahlungswellen der weiten Welt brachte? So gliche er einem Menschen, der behauptet, außerhalb seiner fünf Sinne gäbe es keine Wirklichkeiten mehr, nur deshalb, weil er selbst noch nicht die Verbindung, die Rückverbindung aufnehmen konnte oder wollte mit den seelischen und geistigen Radiowellen, den Strahlungswelten der ihn umgebenden Natur, ja im Gegenteil, er sträubte sich gegen das Vorhandensein einer mitschwingenden kosmischen Kraft, nur weil ihm der schöpferische Wille fehlte, die Verbindung aufzunehmen. So wie ein Radioapparat ist jeder Mensch im Besitz „radioaktiver“ Organe, ist eine Station mit Sender und Empfänger, die ihn in Zusammenhang hält und bringt mit anderen Stationen, mit den unsichtbaren aber um so wirklicheren seelisch- geistigen, gedanklichen Welten des inneren Kernes der Natur, der Leben heißt, der alle Dinge enthält, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in einem ist, und wir werden dieser Erleuchtung und Erkenntnis gewiß, wie zwei mal zwei vier ist, wenn wir uns auf diese ganz realen, geistigen Wellenlängen einstellen können und wollen. Leugnet der Mensch diese Möglichkeiten, die jedem Wollenden Tatsache werden, so wird er niemals von sich aus Verbindung mit dieser über-, außer-, inner- und untersinnlichen, weil ganz geistigen Welt, erlangen, und kein „Studium“, kein Wissen von außen her geholt, kann ihm dazu verhelfen. Der Bereite aber, der Kluge, der Öl, d. h. Äl = Geist, auf seiner Lampe hat, stellt sich mit seiner Seelenantenne auf alle geistigen Wirklichkeiten im Kosmos ein und wird Empfänger aller Gedanken und Wirkungen der Welt, vermag geistig-seelisch-intuitiv zu erkennen, was dem Verstande allein, den fünf nackten, bei den „Exakten“ gerade so unzulänglichen fünf Sinnen ganz unerreichbar sein muß. Sind nicht sie gerade kurzsichtig geworden bei ihren Büchern, schwerhörig im Lärm der Großstädte, geruchlos im chemischen Gestank der Hörsäle, geschmacklos an vermischter und verkochter Kost, gefühllos in dicken Kleidern und bauen und trauen doch nur allein auf ihre abgestumpften Sinne? Danach ist auch ihre Erkenntnis.

Anders handelt der Mensch, der sich nicht mit den tierischen Sinnen Genüge sein läßt, die dem naturnahen, geistigen Menschen zumeist noch viel schärfer dienen; er vermag seelisch-intuitiv, aus innerer Wahrschau zu erkennen, ja er vermag als ein entwickeltes Kraftzentrum aller kosmischen Strömungen allmählich von seinem eingesammelten Überfluß abzugeben und zum gewaltigen Großsender zu werden schöpferischer, weltbauender Gedanken, von denen er abgibt an alle, die eines guten Willens und Wollens, eines guten Empfangens und Wiedergebens sind; er tritt mit den „Intelligenzen“, den wirklichgewordenen Gedankenkräften der gesamten geistigen Welt in innige Zusammenarbeit und wird ein Glied jener „Gemeinschaft der Heiligen“ ohne Satzungen, die es zu allen Zeiten gegeben hat, die zu einem stummen Übereinkommen gemeinsam gewaltigen Schaffens und Schenkens sich zusammenfanden ohne Kongresse und Konzile, ohne körperliche Berührung selbst, denn sie sind in Wahrheit viel enger und ewiger untereinander verbunden durch die körperlose geistige Allgegenwart. Sie bilden die Gesellschaft der großen geheimen Stillen in allen Landen und nur wer sich auf ihre kosmischen Wellenlängen seelisch einschrauben kann, wer zu lauschen vermag noch auf das Raunen der tönenden Weltrunen mit Herz und Gemüt, Vernunft und Geblüt, der nimmt teil an ihrem Raten und Taten.

Es ist Pöbelmeinung, daß alles zu erlernen sei. Für das Wunderbare fehlt im Gegenteil den meisten die Eignung. Sie müssen sich darum mit „Wissenschaft“ begnügen. Wissenschaft muß wieder „Dichtung“, d. h. Verdichtung werden.

„Die Geisterwelt ist nicht verschlossen, Dein Herz ist zu, dein Sinn ist tot. Auf, bade, Schüler, unverdrossen Die ird’sche Brust im Morgenrot!“

Goethe

Ulrich von der Vogelweide sagt: "Jeder Gedanke in der Welt ist eine Wirklichkeit, eine Wesenheit, sonst vermöchte er weder zu kommen noch zu bestehen". Er lebt ewig und kann nie sterben, denn, weil er ist, war er von Anfang des Seins. Alle Dinge, Werte und Gedanken, und seien es die sich widersprechendsten, geben erst das Weltbild, deshalb ist keiner falsch von ihnen, sondern sie sind alle gleich wahr in einem übergeordneten Sinne. Alle Dinge haben sieben Seiten mal sieben mal siebenzig. Und erst ihre Vielheit schafft eine Einheit. Es gibt nur zwei wirkliche Gegensätze, die unversöhnlich sich gegenseitig ausschließen: Die Welten des Ja! und die Welten des Nein! Die Welten des Nein aber bestehen nicht, nur in dem Wahne der Menschen, denn was sich verneint, ist nicht und wäre der Gegenstand so groß, daß er die Welt umspänne. Du bist Schöpfer weil Du Ja! sagst, Ja zu allem und jedem. Du bist Zerstörer, Du bist Nichts, weil Du Nein! sagst. Sprich niemals Nein! Sondern erhebe Dich zum Ja! und Du bist die Welt und Gott! Eure Rede sei: Ja, Ja! Was darunter ist, das ist von Übel.

Wir stehen mit unseren Erkenntnissen immer auf den Schultern unserer Vordenker. Alles Gedachte ist ja schon längst Vorhandenes. Und in dieser Hinsicht gibt es in der Tat nichts Neues auf dieser Welt. Es ist nicht bloß alles schon da gewesen, sondern es ist überhaupt alles da. Wir empfangen unsere Gedanken, unsere Gaben und die Anstöße zu unseren Taten aus dem unermeßlichen kosmischen Vorratshause alles Geschehens und alles Werdens. Wir müssen uns nur diesen Einflüssen, diesen Einflößungen offen halten, dann werden wir mit Weisheit und Erkenntnis gefüllt. Das Schwere ist nicht das Empfangen, sondern das Empfangene auszutragen und in die Welt zu gebären.
Im Augenblicke des tiefsten und angestrengtesten Denkens machen wir die geistlosesten Gesichter. Alles Leben ist aus dem Antlitz gewichen und hat sich zur Mitarbeit in das Innere zurückgezogen. Was an Ausdruck der Züge verbleibt, hat mit einer Totenmaske viel Ähnlichkeit. Wir ziehen daraus den Schluß, daß nicht wir selber denken, sondern es denkt in uns!

Keine gelehrte oder wissenschaftliche Körperschaft oder Gesellschaft, keine Hochschule, keine Zeitung oder Zeitschrift hatte bisher den Mut oder die Einsicht, diesen Forschungen, die allerdings die herrschende Weltansicht zu stürzen drohen, ein Förderung angedeihen zu lassen. Es wird sich allmählich aber nicht mehr umgehen lassen, daß auch die Fachwissenschaft, vor allem die Germanistik, die eben bislang zu sehr nur „Fach“ blieb und auf jede Über- und Innenschau bei ihren Forschungen verzichtete, wahrnimmt, daß sie überholt wurde, daß es Zeit wird auf allen Gebieten geschichtlicher, sprachlicher, rassischer und religiöser Forschung den einseitigen Wissenschaftsbetrieb, nur um des Wissens und des Betriebes willen, fallen zu lassen und die Forschung in den Dienst einer unser Leben stützenden Gottes- und Welterkenntnis zu stellen, die den Anspruch einer Beweisbarkeit und Erweisbarkeit in höherem Sinne erheben kann, weil sie sich nicht nur auf die, ach! so trügerischen fünf Sinne stützt, sondern außerdem auf die unmittelbaren Kräfte der inneren Schau und Eingebung erstreckt. Man muß den noch nicht ganz Hoffnungslosen sagen, daß es unschöpferisch ist, sich Wissen eintrichtern zu lassen, das niemals lebendig wird, wenn es nicht aus Mitschöpferkraft „geschaut“ ist. Es geht nicht mehr an, diese reinen und klaren Erkenntnisquellen, dazu von größerer Ergiebigkeit, nur deshalb zu leugnen, weil man sie nicht selber besitzt. Sind wir zu tadeln, weil wir es unternehmen, mehr von der Welt und ihren Dingen zu lehren als jene ewigen Schüler, die nichts wagen, und wenn sie schon „Wagner“ hießen, aber alles Unwägbare wiegen möchten.

Daran erkenn ich den gelehrten Herrn! Was ihr nicht tastet, steht euch meilenfern, Was ihr nicht faßt, das fehlt euch ganz und gar; Was ihr nicht rechnet, glaubt ihr, sei nicht wahr; Was ihr nicht wägt, hat für euch kein Gewicht; Was ihr nicht münzt, das, meint ihr, gelte nicht.

Goethe

Man gebe sich keiner Täuschung hin! „Wissenschaft“ ist eine Ware, die jeder Schnorrer sich heute mit Zeit und Geld an den Hochschulen und sonstwo erkaufen kann, unsere Weisheit aber und Erkenntnis ist nur dem Guten, dem „Goten“ zugänglich, nicht der „Welt“, denn der Gote ist nicht „voraussetzungslos“ wie die zeit- und landläufige Wissenschaft, sondern an die Gottessohnschaft, die Goten-Sohnschaft gebunden. Alle „Welt“ verfälscht und verhindert bewußt oder unbewußt wahre Weisheit und echte Wissenschaft, indem sie von der Wissenschaft verlangt, daß sie nur „objektiv“ und „exakt“ sei, daß sie sich jeder geistigen Schau und Offenbarung begebe. Sie ist „objektiv und exakt“ in einem nichtswürdigen Sinne, der diesen Begriffen beigelegt wurde, wenn jedes höhere Erkennen und Schauen geleugnet wird, Stricke, die unsere Schwingen zu höchstem Geistesfluge fesseln. Diese Fesseln streifen wir ab, wir sprengen sie, wo sie sich nicht selber lösen wollen. Der „exakten“, soll doch heißen: genauen, scharfen, sorgsamen und sorgfältigen, gewissenhaften, beweisbaren, strengen Wissenschaftlichkeit verschlägt es gar nichts, wenn sie sich „intuitiv“, durch die inneren, untrüglichen, göttlichen Schaukräfte, Ahnungen, Eingebungen leiten läßt, denn diese entsteigen den Urgründen aller Dinge, während die armseligen fünf Sinne uns doch nur einen geringen Ausschnitt der Welt bewußt werden lassen können. Die göttliche Vernunft wird im Gegenteil den „menschlichen“ irrenden Verstand, den Nur-Logos, Logischen, den Loki, den Loge der Edda, vor Abwegen bewahren. Wir haben den Mut, daraus die notwendigen Forderungen zu stellen an uns und unsere Mitarbeiter. Wissenschaft läßt sich, das wird auch schon den Bedenkenlosen klar, von Intuition und damit von ganz besonderer Gunst, Gesinnung und Gottverbundenheit nicht trennen, sonst kehrt die Weisheit uns den Rücken. In Wahrheit ist alles Einheit und die Spaltung in Objekt und Subjekt, in Sache also und Person, ein Irrtum, eine Täuschung, an der alle unsere Erkenntnis krank ist.
Der Materialismus hat diese Unterstellung in unser Denken geworfen, weil seiner Zwiespältigkeit, seinem körperlichen und geistigen Bastardtum der Gedanken der Einheit alles Seins, das Bewußtsein des Göttlichen, der höchsten Reine, unfaßlich und unbegreiflich ist, weshalb er auch die „Objektivität“, das Unpersönliche in Wissenschaft und Forschung zu einem Götzen machte, dem alle Gottentfremdeten unterlagen. In dieser getrübten Erkenntnissuppe mußten die Sehenden mit den Blinden unter gleichen Bedingungen fischen. Der Materialist vermag allerdings nicht in dem Maße subjektiv zu sein wie der Geistige, weil ihm die Persönlichkeit aus seinem Blute, das höchste Glück der Erdenkinder, mangelt. So beraubte er die Reinen um den Vorzug ihrer Unmittelbarkeit und führte die „Objektivität“ ein, den Verzicht auf die Wesenheit in Dingen der Erkenntnis, welcher Fessel der anständige Geist gar nicht bedarf, weil er auch subjektiv mit seinem Ich, seiner Welt im kleinen, die Welt im großen, den Makrokosmos, das Ganze, erkennend umfaßt.
Wissenschaft ohne Forscherauslese leitet das Reine ins Unreine. Ein Neger vermag nichts über nordische Rasse und Seele auszusagen, es sei denn Ab-erkanntes und Ab-gelauschtes, also niemals etwas Eigenschöpferisches, der Arier aber sehr wohl über Negerisches. Wir Arier vermögen uns in alles und in alle einzudenken, weil unser Götterblut in allen fließt.

Der Jote, der „hundskluge“, hundertkluge Jote der Edda, der begriffliche, verkniffliche, hat Verstand, meist zu viel „Verstand“, aber keine Vernunft, denn Vernunft ist die Anwendung des Verstandes in der Erfahrung, die man im Körperlichen macht, die aber geistige göttliche Zwecke zum Ziele haben muß. Hier versagt der Jote und jeder Stoff verstrickte ohne gotisches Sehnen vollkommen. Er wird immer wie der Jote Waberer an Wodan, an den „Atem“, an den Geist schlechthin, sein Haupt verlieren, seine „Behauptung“, wenn man ihn nach den letzten Dingen befragt. Er denkt zur Erde, nicht nach oben. Unsere materialistische Wissenschaft stiert zu Boden, ist „voraussetzungslos“, sieht nicht das Ganze, den Überbau! Wir sagen den Gedanken gerade heraus, den Chamberlain ahnte, als er ausrief:
„Voraussetzungslose Wissenschaft: das ist eine recht charakteristische Phrase des Dämons der Zerstörung. In zwei Worten eine ganze Weltverwirrung. Denn es kommt ja nicht auf Wissenschaft, sondern auf Kultur an; eine Wissenschaft, die nicht im Dienste einer Kultur steht, nicht eine bestimmte Kultur voraussetzt, ist die verrückteste Monstrosität, die je ein toll gewordenes Menschenhirn ausbrütete: alle sogenannte Wissenschaft ist an für sich völlig gleichgültig, ja man könnte die Wissenschaft als ,die Kenntnis des unbedingt Gleichgültigen’ definieren! Die Leute, welche das Feldgeschrei der voraussetzungslosen Wissenschaft erheben, berufen sich also auf Wissen und verkennen im selben Atem das erste Gesetz aller Natur. Auch daran mögt ihr den Feind erkennen, und auf der Hut sein!“

Wann werden die „Exakten“ ihre „Höllenhunde“ zurückpfeifen, die an der kurzen Kette ihres Honorars jeden Hermod, also Hochgemuten ankläffen, der notgedrungen auf seinem Ritt zu den letzten Fragen an ihnen vorbei und weiter und höher gelangen muß?
Es ist eine Eigentümlichkeit aller Angeketteten, daß sie, vermutlich aus ihrer Unfreiheit, jeden anbellen, der sich ihnen nähert, den Freund und den Feind des Hauses der Wissenschaft, unterschiedslos.
Wir unterscheiden uns von diesen schicksalszwanglich Gebundenen dadurch, daß wir da weiter finden, wo jene sich entschlossen haben aufzuhören zu suchen. Wir hoffen, daß in Zeiten eines ernsthaft zu nehmenden Erneuerungswillens die gotischen Kräfte sich stärker erweisen als die „menschlichen“, sonst stünde es schlecht um unser „Neues Leben“.

Heil, wer neue Tänze schafft, Tanzen wir in tausend Weisen, Frei sei unsre Kunst geheißen, Fröhlich unsre Wissenschaft!

Nietzsche.

Hochzeit der Menschkeit, RJG