Sonntag, 12. Februar 2012

DER PILGER DER GROSSEN SEHNSUCHT

Von F. Hölderlin


Die Kinder des Goldenen Zeitalters schweifen nun weit umher,

über das Land der Väter, vergessen von den Schicksalstagen.

An irgend einem anderen Ort.

Und kein Sehnen kann sie umkehren lassen?

Werden meine Augen sie niemals sehen?

Ach! Wird euch niemals derjenige über tausend Pfade der

grünenden Erde finden, der euch, die göttergleichen Gestalten, sucht?

Und habe ich, zum Glück, eure Sprache, eure Lage nur deswegen verstanden,

damit meine Seele eure Schatten suche?

Ich möchte mich euch nähern, dort, wo eure Wälder noch wachsen,

wo zwischen Wolken sich der einsame Gipfel des Heiligen Berges verbirgt.

Dorthin möchte ich gehen und wenn in dem glänzenden Schatten der Steineiche,

ich die Quelle des Ursprungs fände,

Oh, ihr Schlafenden!

Oh, heilige Schatten!

Mit euch will ich leben ...!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen